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Deutsch-Algerische Energiepartnerschaft: Austausch zu Wasserstoffthemen bei der VNG

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Autor: Magnus Schwarz

25. Oktober 2022 | Eine deutsch-algerische Delegation besuchte zum Auftakt einer mehrtägigen Delegationsreise die VNG AG in Leipzig, um über Potentiale der grünen Wasserstoffwirtschaft und wissenschaftlich-technische Fragen möglicher zukünftiger grüner Wasserstoffimporte aus Algerien nach Deutschland zu sprechen.

Organisiert wurde die Reise im Rahmen der deutsch-algerischen Energiepartnerschaft und des International Hydrogen Ramp-up Programs, die die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) von Algier aus koordiniert.

Von algerischer Seite waren u. a. Smail Allaoua, Algerischer Botschafter in Deutschland, sowie Vertreterinnen und Vertreter des Energieministeriums der Demokratischen Volksrepublik Algerien und dem staatlichen algerischen Energieunternehmen Sonatrach vor Ort, welches zugleich das größte Unternehmen Afrikas ist. Auf deutscher Seite komplettierten die Delegation u. a. Vertreterinnen und Vertreter aus dem BMWK, dem Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL), der GIZ sowie dem VNG-Konzern.

Deutsch-Algerische Energiepartnerschaft

Neben dem Unternehmenssitz von VNG, bei dem beispielsweise der Austausch zu aktuellen Entwicklungen der deutschen und sächsischen Wasserstoffpolitik sowie aktuelle Fragen der technischen Umsetzung des Wasserstoffhochlaufs im Vordergrund standen, besuchte die Delegation auch den Untergrundgasspeicher der VNG-Tochter VNG Gasspeicher GmbH in Bad Lauchstädt (Sachsen-Anhalt), der zugleich Standort des grünen Wasserstoffprojekts Energiepark Bad Lauchstädt ist.

„Unser gemeinsamer Fokus liegt im Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft, in Algerien und in Deutschland. Wir freuen uns deshalb sehr, dass wir im Rahmen der deutsch-algerischen Delegationsreise neben den aktuellen Aktivitäten von VNG im Bereich der grünen Gase insbesondere den Energiepark Bad Lauchstädt als Reallabor und Best Practice-Beispiel für den Aufbau einer grünen Wasserstoffwertschöpfungskette vorstellen können.

 

Wir registrieren bereits jetzt, dass das Reallabor international Aufmerksamkeit auf sich zieht. Der heutige Austausch ist für beide Seiten enorm wertvoll, um voneinander zu lernen und beispielsweise über die „H2-Readiness“ oder auch über wissenschaftliche und technische Herausforderungen in der Transport- und Speicherinfrastruktur konkreter Wasserstoffkooperationen zu sprechen.

 

Für den in der nationalen Wasserstoffstrategie prognostizierten industriellen Bedarf wird die potentiell in Deutschland produzierte Wasserstoffmenge nicht ausreichen, weshalb Deutschland perspektivisch Wasserstoff in großen Mengen importieren muss. Algerien könnte hierbei ein wichtiger H2-Exporteur werden. Grüner Wasserstoff könnte so aus Algerien über bestehende Gaspipelines zunächst nach Italien und danach weiter nach Deutschland importiert werden. VNG strebt daher mit Sonatrach eine langfristige Partnerschaft für grünen Wasserstoff an“, sagt Hans-Joachim Polk, Vorstandsmitglied für Infrastruktur und Technik der VNG AG.

Smail Allaoua erklärte hierzu:

„Algerien hat die Energiewende hin zu neuen und erneuerbaren Energien als Schwerpunkt verankert, um durch den Einsatz innovativer und digitalisierter Energietechnologien ein “grünes” Wachstum zu erreichen.

 

So wurde die Entwicklung von Wasserstoff als eines der vorrangigen Ziele der Algerischen Regierung im Rahmen eines ehrgeizigen nationalen Plans für die Entwicklung erneuerbarer Energien aufgenommen, der darauf abzielt, den Prozess der Energiewende in Algerien zu beschleunigen und zum Erfolg zu führen, der neue Technologien für fossile Brennstoffe mit niedrigem Kohlenstoffgehalt sowie die Förderung von Investitionen in die Energieinfrastruktur und die effizientesten Technologien umfasst.“

Energiepark mit Modellcharakter

Der Energiepark Bad Lauchstädt wird als großtechnisch angelegtes Reallabor der Energiewende durch das BMWK gefördert. Ziel des zwischen den Partnern Terrawatt GmbH, Uniper, ONTRAS Gastransport GmbH, VNG Gasspeicher GmbH und DBI – Gastechnologisches Institut gGmbH Freiberg und VNG AG realisierten Projekts ist es, die komplette Wertschöpfungskette grünen Wasserstoffs aus Windenergie, Wasserstoffumwandlung, Speicherung, Transport und Nutzung aufzubauen.

Die Elektrolyseanlage für die Wasserstofferzeugung ist mit 30 Megawatt (MW) in einer systemrelevanten Größe und wird weltweit erstmalig erneuerbaren Windstrom aus einem nahegelegenen Windpark (40 MW) und eine Großelektrolyseanalage direkt koppeln, um vor Ort Windstrom in grünen Wasserstoff umzuwandeln. Dieser soll in einer eigens dafür gesolten Salzkaverne zwischengespeichert und über eine umgestellte Gaspipeline in das Wasserstoffnetz der in Mitteldeutschland ansässigen chemischen Industrie eingespeist und dort genutzt werden.

 

(VNG AG/2022)

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