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Deutsch-Jordanischer Wasserstoffdialog nimmt Fahrt auf

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Autor: Magnus Schwarz

28. November 2022 | Das Bundesumweltministerium fördert mit dem Projekt „German-Jordan Water-Hydrogen-Dialogue“ (GJWHD) den deutsch-jordanischen Wissensaufbau und -transfer in den Themenfeldern Wasser, Abwasser und grüner Wasserstoff. Kürzlich wurde eine Workshop-Reihe in Amman erfolgreich abgeschlossen.

Ziel war es, im Rahmen der mehrtägigen Workshops einen systematischen Wissenstransfer unter Expertinnen und Experten der beiden Länder voranzubringen, um den Herausforderungen bei der nachhaltigen Wasserstoffproduktion in einer wasserarmen Region zu begegnen und Lösungsansätze zu definieren. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) unterstützt das Vorhaben im Rahmen der „Exportinitiative Umweltschutz“ und will zum Know-How-Transfer in Bezug auf Umwelttechnologien beitragen.

Eine zentrale Rolle spielt dabei die Workshop-Reihe in beiden Ländern. Neben Einblicken in die deutsche und jordanische (Ab-) Wasserwirtschaft und Kreislaufwirtschaft stand die Wasserstoffproduktion in Klärwerken und Müllverbrennungsanlagen im Fokus. Bereits vom 26.-28. September wurde dazu in Wuppertal der erste Workshop mit Exkursionen zu Anwendungsfällen der Partner vor Ort abgehalten.

Nun gilt es, die gewonnenen Erkenntnisse aus beiden Workshops zusammenzuführen und die Übertragbarkeit auf weitere Anwendungsfälle mit ähnlichen Voraussetzungen herauszuarbeiten. Die daraus resultierenden Dokumente zum Thema (Ab-) Wasser- und Wasserstoffwirtschaft werden auf Deutsch, Englisch und Arabisch veröffentlicht.

Die NOW GmbH (Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie) referierte zu den Fördermöglichkeiten der Vorhaben im Rahmen der „Exportinitiative Umweltschutz“ mit Themenfokus auf „grüne Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien zur dezentralen Energieversorgung“.

Über den German-Jordan Water-Hydrogen-Dialogue (GJWHD)

Jordanien liegt in einer Region, die für die Wasserstoffproduktion enorme Vorteile bietet. Insbesondere die großen Potenziale für Erneuerbare Energien können die Herstellung grünen Wasserstoffs ermöglichen. Gängige Elektrolyseverfahren benötigen allerdings vorgereinigtes Wasser. Diese Ressource ist jedoch gerade in ariden Gegenden wie Jordanien sehr begrenzt verfügbar. Insofern birgt eine Wasserstoffproduktion in solchen Ländern die Gefahr, bestehende Wassernutzungskonflikte weiter zu verschärfen.

Damit besteht Bedarf, die Zusammenhänge zwischen der Ressource Wasser und dem Energieträger Wasserstoff genauer in den Blick zu nehmen. Im Zuge des Deutsch-Jordanischen Wasser-Wasserstoff-Dialogs sollen praxisnahe Wissensträger aus Deutschland dazu beitragen, relevantes Know-how an jordanische Stakeholder zu vermitteln. Dabei werden Strukturen, Technologien und Rahmenbedingungen in Deutschland und Jordanien thematisiert und Exkursionen geplant, die den Nexus zwischen Wasser, Abwasser und Wasserstoff veranschaulichen können.

Hierdurch sollen jordanische Stakeholder Lösungsräume diskutieren und idealerweise identifizieren, die eine konfliktarme Nutzung der Ressource Wasser für die Wasserstoffproduktion ermöglichen. Deutsche Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen für eine Wasserstoffproduktion in ariden Regionen sensibilisiert werden und die Herausforderungen und Bedarfe kennenlernen.

Über die „Exportinitiative Umweltschutz“

Der Förderfokus der „Exportinitiative Umweltschutz“ (EXI) soll auf dem “Nutzen für Umwelt und Menschen” liegen. Die geförderten Projekte sollen dazu beitragen, die Entwicklung, Abstimmung, Vermittlung und Anwendung einheitlicher – soweit vorhanden auch globaler – Umweltstandards und die Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen für deren Umsetzung zu befördern. Der konkrete Unterstützungsbedarf des Ziellandes ist ebenso wie der erwartete Umweltnutzen ein wichtiger Baustein der Zielsetzung.

Aktivitäten zur Verbreitung von Umweltwissen, Umweltbewusstsein und Kapazitätsaufbau will man gezielt unterstützen, um einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung und damit zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 (mit besonderem Fokus auf die Sustainable Development Goals (SDGs) zu leisten.

 

(NOW/2022)

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