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GE präsentiert Turbine mit Wasserstoff-Gemisch auf COP27

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Autor: Magnus Schwarz

17. November 2022 | Während der 27. UN-Klimakonferenz (COP 27) hat GE erfolgreich die mit einem Wasserstoff-Erdgas-Gemisch betriebene GE LM6000-Gasturbine hochgefahren. Sie befindet sich im Kraftwerk des Tagungsortes Scharm El-Scheich.

Demonstrationen der Anlage liefen mehrmals während der COP27. Das Projekt gilt als Konzeptnachweis: Es zeigt, dass durch die Verbrennung von Wasserstoffgemischen in Gasturbinen zuverlässig kohlenstoffarmer Strom erzeugt werden kann.

Das Projekt wurde weniger als fünf Monate nach der Unterzeichnung einer strategischen Kooperationsvereinbarung (SCA) zwischen der Egyptian Electricity Holding Company (EEHC), GE, Hassan Allam Construction und PGESCO durchgeführt. Es ist das erste Mal, dass die LM6000-Gasturbine von GE auf dem afrikanischen Kontinent mit einem Wasserstoffgemisch betrieben wurde.

EEHC ist Eigentümerin und Betreiberin des Kraftwerks Sharm El Sheikh. GE war federführend bei der Konzeption, Planung und Durchführung des Projekts sowie beim Bau des Wasserstoff-Erdgas-Mischsystems. Hassan Allam lieferte das Personal und die Ausrüstung für die Installation, die damit verbundenen Bauarbeiten, den für die Tests benötigten Wasserstoff sowie das Rohrleitungs- und Verkabelungssystem, das den Wasserstoff zur Mischvorrichtung und zur Turbine transportierte.

Dekarbonisierungspotentiale für Gasturbinen

GE verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung mit mehr als 100 Gasturbinen, die weltweit mit wasserstoffhaltigen Brennstoffen betrieben wurden, und hat dabei mehr als 8 Millionen Betriebsstunden angesammelt. Anfang 2021 kündigte GE die Zusammenarbeit in Nordamerika an, um eine LM6000-Einheit mit einer Mischung aus Wasserstoff und Erdgas zu betreiben.

Die Erkenntnisse aus dem Projekt wurden von GE in Sharm El Sheikh angewandt und mit anderen Projektpartnern geteilt, was nicht nur zum erfolgreichen Abschluss des Projekts, sondern auch zu einem bedeutenden Wissenstransfer und zum Aufbau lokaler Kapazitäten für die Nutzung von Wasserstoff als Brennstoff zur Stromerzeugung führte.

“Wir begrüßen die entschlossenen Maßnahmen der ägyptischen Regierung, die Welt auf der COP27 zusammenzubringen, um sich weiterhin auf die Schaffung einer kohlenstoffärmeren Energiezukunft zu konzentrieren”, sagte Joseph Anis, Präsident und CEO von GE Gas Power in Europa, dem Nahen Osten und Afrika.

 

“GE ist bestrebt, eng mit der ägyptischen Regierung sowie mit anderen Kunden und Partnern zusammenzuarbeiten, um das Problem des Klimawandels anzugehen. Es war uns eine Ehre, das gesamte Wasserstoff-Erdgas-Demonstrationsprojekt in Sharm El Sheikh zu konzipieren, verschiedene Parteien zu identifizieren, die für die Planung, die Beschaffung, den Bau, die Wasserstoffversorgung, die Sicherheitsinitiativen und andere Arbeiten verantwortlich sind, die kritischen Mischanlagen zu liefern, die für die Mischung von Wasserstoff und Erdgas benötigt werden.”

Das Projekt veranschaulicht laut GE, dass Gasturbinen großes Potenzial für einen kohlenstoffärmeren Betrieb besitzen und das Wachstum der erneuerbaren Energien ergänzen können, indem sie bei Bedarf Strom zur Stabilisierung des Netzes liefern.

Mit Wasserstoff lässt sich arbeiten

Die sichere Durchführung der Demonstration zeige zudem, dass Wasserstoff zwar besondere Herausforderungen beim Transport, der Speicherung und der Verwendung vor Ort zur Stromerzeugung mit sich bringt, diese Hindernisse aber mit den richtigen Vorkehrungen, Schulungen und Vorsichtsmaßnahmen überwunden werden können.

Schließlich demonstriere die erfolgreiche Anpassung einer bestehenden Anlage für den Betrieb mit einem Wasserstoffgemisch auch deutlich, dass die heutigen Gaskraftwerke eine Zieltechnologie und nicht nur eine Brückentechnologie sein können, wenn die Welt die Wasserstofferzeugung ausbaut. Dies ist wichtig für Länder, die beträchtliche Investitionen in Höhe von mehreren Milliarden Dollar in diese Anlagen getätigt haben.

Die Erkenntnisse aus dem Projekt könnten  Organisationen weltweit dazu dienen, die Ausführung zukünftiger wasserstoffbetriebener Stromerzeugungsanlagen zu verbessern.

 

(GE/2022)

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