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Niedersachsen untersucht Wasserstoffproduktion im Kohlekraftwerk

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Autor: Redaktion

Kohlekraftwerk Mehrum

Unter dem Titel H2 Mehrum hat sich eine breite Initiative aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gegründet, die das Potenzial von grünem Wasserstoff für die Wirtschaftsregion Hannover-Braunschweig-Wolfsburg nachhaltig voranbringen möchte. Dazu wird untersucht, ob eine Wasserstoffproduktion im Kohlekraftwerk Mehrum möglich ist.

Die beteiligten Partner haben es sich zum Ziel gesetzt, den Weg in die Wasserstoffwirtschaft zu entwickeln. Damit sollen die Voraussetzungen für dekarbonisierte Geschäftsmodelle als Grundlage einer landesweiten Energie- und Verkehrswende geschaffen werden.

Kohlekraftwerk Mehrum als möglicher Produktionsstandort

In einer ersten Phase wird im Rahmen einer Machbarkeitsstudie untersucht, inwiefern sich der Standort des heute noch mit Steinkohle befeuerten Kraftwerks Mehrum  für den Aufbau eines regional übergreifenden Wasserstoff-Netzwerks eignet. Das Ergebnis der Studie, die in Zusammenarbeit der Firma Siemens Energy mit der Leibniz Universität Hannover entsteht, wird bis Sommer 2021 erwartet.

„Als Energieversorger für Braunschweig und die Region haben wir uns einer Null-CO2– Emissionsstrategie bis 2035 verschrieben. Den ersten Schritt dorthin gehen wir mit der Modernisierung unseres Kraftwerksparks, die den Ausstieg aus der Energieerzeugung mit Kohle bis Ende 2022 vorsieht. Als Partner der Initiative und damit künftiger Nutzer von Wasserstoff können wir unsere Umweltstrategie konsequent in Richtung Dekarbonisierung umsetzen.“
Julien Mounier, Vorstandsvorsitzender BS|Energy

Nutzung bereits vorhandener Infrastruktur

Mehrum bietet sich als ein potenzielles Zentrum einer niedersächsischen Wasserstoff-Produktion an, weil hier optimale Schnittstellen zwischen Energieerzeugung und Energieverbrauch sowie der benötigten Infrastruktur auf Strom- und Gasseite bestehen. Ein auf dem Kraftwerksgelände zu errichtender Elektrolyseur würde große Mengen an regenerativ erzeugtem Strom in Wasserstoff umwandeln können. Industrielle Abnehmer der Region Hannover/Braunschweig/Wolfsburg könnten so ihren Eigenbedarf an grünem Wasserstoff durch die in Mehrum produzierten Mengen decken. Die nach aktuellen Planungen in naher Zukunft gut ausgebauten Strom- und Gasnetze der Region könnten dem Transport des regenerativen Windstroms und des erzeugten Wasserstoffs dienen. Das Gasnetz könnte darüber hinaus die Speicherung des Wasserstoffs übernehmen.

Als weitere Fragestellungen verfolgt die Machbarkeitsstudie die mögliche Produktion von synthetischen Kraftstoffen sowie grundsätzliche Aspekte der Sektorkopplung, also der Verbindung von Elektrizität, Wärmeversorgung, Mobilität und Industrie.

Mitglieder der Initiative

Der Kreis der Gründer von H2 Mehrum besteht aus Braunschweiger Versorgungs-AG & Co. KG (BS|Energy), dem Fernleitungsnetzbetreiber Gasunie Deutschland Transport Services GmbH (Gasunie), Kraftwerk Mehrum GmbH (KWM), Siemens Energy, dem Übertragungsnetzbetreiber TenneT, VW Kraftwerk GmbH, ÜSTRA/regiobus sowie dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, dem Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und dem Institut für Elektrische Energiesysteme (IfES) der Leibniz Universität Hannover.

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