30. Mai 2023 | Ammoniak ließe sich am Hafen von Rotterdam mit einer geeigneten Cracking-Anlage sicher und wirtschaftlich in 1 Mio. t Wasserstoff pro Jahr umwandeln, so die Aussage einer aktuellen Studie. Sie wurde von der Beratungsagentur Fluor im Auftrag des Port of Rotterdam und 17 Unternehmen in der Region durchgeführt.
Ein Großteil des für die Energiewende benötigten grünen Wasserstoffs muss nach Nordwesteuropa importiert werden, unter anderem in Form von Ammoniak. Die flüssige Chemikalie lässt sich einfacher und kostengünstiger verschiffen als reiner Wasserstoff.
Eine Studie des Port of Rotterdam hat nun Sicherheit, Platzaufwand, Kosten, Logistik und Emissionen eines großangelegten Ammoniak-Crackers analysiert. Solche Anlagen kommen für die Rückumwandlung von Ammoniak in reinen Wasserstoff zum Einsatz. Das Ergebnis: Eine Cracking-Anlage auf dem Hafengelände sei denk- und sicher betreibbar.
Die Teilnehmer der Studie führen nach Angaben des Port of Rottderdam nun Gespräche über mögliche Folgeschritte und Projekte.

Ammoniak-Wertschöpfungskette (Quelle: Port of Rotterdam)
Zentrale Cracking-Anlage am effizientesten
Die Studie vergleicht u. a. den Einsatz eines zentral positionierten Crackers mit der Einrichtung mehrerer dezentraler Anlagen und Lagerkapazitäten. Fluor geht davon aus, dass ein zentraler großer Spalter weniger Kosten verursacht als eine dezentrale Aufstellung. Gründe seien eine bessere Skalierbarkeit und größere Effizienz bei der Wasserstofflagerung und dem -transport.
Die Industrie der Stadt Rotterdam verfügt über langjährige Erfahrung mit der Lagerung und Durchfuhr von Ammoniak, der heute vor allem als Grundstoff für Kunstdünger verwendet wird. Der Port of Rotterdam nimmt an, dass Ammoniak auch eine bedeutende Rolle für die Dekarbonisierung von Branchen wie der Chemie und Schifffahrt spielen werde.
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