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ZSW: Wasserstoff–Kooperation zwischen Deutschland und Brasilien

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Autor: Magnus Schwarz

19. Mai 2022 | Eine Delegation aus Brasilien hat das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) in Stuttgart besucht. In den Gesprächen ging es vor allem um das Thema grüner Wasserstoff. Brasilien ist aufgrund seiner geografischen und klimatischen Bedingungen ein vielversprechender Standort für die Produktion von grünem Wasserstoff. Zwischen dem ZSW und Brasilien bestehen bereits verschiedene Kooperationen auf Projektebene. Das ZSW unterstützt gemeinsam mit Partnern derzeit Brasilien bei der Entwicklung einer Wasserstoffstrategie mit dem Ziel, eine Wirtschaft für grünen Wasserstoff in Brasilien aufzubauen.

Mit dem Projekt „H2Brasil – Grüner Wasserstoff in Brasilien“, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie GIZ (Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit) gefördert wird, sollen wichtige Impulse für die Entwicklung eines Marktes für grünen Wasserstoff gegeben werden. „Wir freuen uns, dass wir mit dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung einen international renommierten Partner bei diesem Projekt mit an Bord haben“, betont Rafael Lucchesi, Generaldirektor von SENAI National- Er leitet die zehnköpfige Delegation. SENAI National ist eine privatwirtschaftlich organisierte Institution, welche in allen Bundesstaaten Institute unterhält.

 

Wasserstoffpotential in Brasilien

Grüner Wasserstoff aus Brasilien könnte in der Transport- und Chemiebranche eingesetzt werden. Weitere Anwendungsgebiete sind Raffinerien, die Lebensmittelindustrie sowie die Metall-, Zement- und Stahlproduktion. Auch verfügt Brasilien über die notwendige Infrastruktur für den Export von grünem Wasserstoff in großem Maßstab.

„Brasilien ist der wichtigste Handelspartner Baden-Württembergs in Südamerika. Mit einer Warenausfuhr im Wert von rund 1.211 Millionen Euro im Jahr 2020 nimmt Brasilien Rang 27 aller baden-württembergischen Exporte ein. Mit einer Wareneinfuhr im Wert von rund 609 Millionen Euro im selben Jahr belegt Brasilien Rang 35 aller baden-württembergischen Importe“, erklärt Ewald Stirner, Wirtschaftsrepräsentant von Baden-Württemberg in Brasilien, der die Delegation begleitet.

Maike Schmidt, Fachgebietsleiterin der Systemanalyse am ZSW, hob hervor, dass das ZSW bereits seit 2015 in der Green Silicon Studie mit Brasilien zusammenarbeitet. Ziel ist, eine nachhaltige Siliziumproduktion für die Photovoltaikindustrie in Brasilien aufzubauen. Das wäre mit zusätzlicher Wertschöpfung und der Schaffung von Arbeitsplätzen verbunden. Sie ist ein wesentlicher Aspekt im aktuellen Projekt zur Entwicklung einer Wasserstoffstrategie.

Bei einem Rundgang stellte Tonja Marquard-Möllenstedt, Gruppenleiterin Elektrolyse im ZSW-Fachgebiet Regenerative Energieträger und Verfahren, Elektrolyse- und eFuels-Technologien vor. Sie ging dabei auf den Technologiestand und die Herausforderung für den Markthochlauf ein.

Die Gäste aus Brasilien zeigten sich vor allem an dem Elektrolyseur „Made in Baden-Württemberg“ interessiert. Dieser soll als produktnaher Systemdemonstrator die Industrialisierung der Elektrolysetechnologie vorbereiten. Er stellt damit ein Beispiel für Technologietransfer aus dem ZSW in den baden-württembergischen Mittelstand dar. Hier ergeben sich für SENAI Anknüpfungspunkte, um in Brasilien ähnliche Projekte zu etablieren.

 

(ZSW/2022)

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