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BAM errichtet Testplattform für Betrieb von Wasserstoff-Pipelines

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Autor: Magnus Schwarz

08. April 2022 | Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) errichtet für 3,8 Millionen Euro eine Testplattform für den sicheren Betrieb von Wasserstoff- und Wasserstoff-Erdgas-Pipelines. Die Anlage soll Industrie und Gasnetzbetreibern die Möglichkeit bieten, technische Fragestellungen schnell und praxisnah zu lösen. So kann der Markthochlauf von Wasserstoff in Deutschland beschleunigt werden. Erste Teile der Testplattform sollen Anfang 2023 in Betrieb gehen.

Um die Klimaziele zu erreichen und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren, kommt grünem Wasserstoff eine entscheidende Rolle zu. Für Wasserstoffspeicherung und Transport ist wiederum ein sicheres Pipelinenetz unabdingbar. Neben dem Aufbau einer neuen Gasnetz-Infrastruktur für reinen Wasserstoff diskutiert man auch die Umwidmung vorhandener Erdgasnetze.

Notwendige Vorarbeiten

Vorher ist jedoch eine Reihe sicherheitstechnischer Fragestellungen zu klären, damit der Betrieb der Infrastruktur gewährleistet werden kann. Dazu zählen die Eignung der Materialien im bestehenden Pipelinenetz sowie zahlreiche Schnittstellen zu Haushalten und Betrieben. Wasserstoffmoleküle, die besonders klein sind, können in Werkstoffe diffundieren und zu Rissen und anderen Defekten führen.

Die Klärung dieser Fragen sowie die Ableitung sicherheitstechnischer Maßnahmen sind nur durch Tests unter Realbedingungen möglich. Unter anderem wird die Testplattform der BAM deshalb Module zur Prüfung der Absorption, Permeation oder Akkumulation von Wasserstoff in Werkstoffen enthalten sowie eine Online-Präzisionsanalytik.

„Mit dem Aufbau der Testplattform leisten wir einen wichtigen Beitrag für den Übergang zu einer Wasserstoffwirtschaft. Wir gewährleisten damit einerseits die Sicherheit der Systeme, die unverzichtbar für ihre Wirtschaftlichkeit und ihre Akzeptanz in der Bevölkerung ist. Gleichzeitig helfen wir der Industrie und Netzbetreibern bei der Lösung technischer Fragen”, erklärt BAM-Präsident Prof. Dr. Ulrich Panne

Neben der Errichtung der Testplattform baut die BAM auf ihrem Brandenburger Testgelände weitere Prüfmöglichkeiten für Wasserstofftechnologien auf. Geplant sind ein Hochdruckprüfstand bis 1000 bar und ein Prüffeld für Flüssigwasserstoff. Daneben baut die Bundesanstalt eine weitere Testplattform, die alle technischen Vorgänge rund um eine Wasserstofftankstelle untersucht. Das Testareal ist Teil des Wasserstoff-Kompetenzzentrums H2Safety@BAM, in dem rund 130 Mitarbeiter*innen der BAM tätig sind.

 

(Quelle: BAM/2022)

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