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Bilfinger und Gasunie kooperieren bei Wasserstoffspeicher-Projekt “Hystock”

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Autor: Magnus Schwarz

16. August 2022 | Bilfinger unterstützt Gasunie bei der Planung des HyStock-Projekts, einem unterirdischen Wasserstoffspeicher bei Zuidwending in den Niederlanden. Dieser neue Wasserstoffspeicher wird grüne Energie aus Windkraftanlagen oder Photovoltaikanlagen speichern, die kurz- und langfristig zur Verfügung stehen. Dadurch können mögliche Schwankungen zwischen Angebot und Nachfrage von grünem Wasserstoff ausgeglichen werden.

Bilfinger Tebodin Netherlands B.V. wird das Basis-Engineering für die gesamte Anlage liefern. Die Anlage wird den grünen Wasserstoff in Kavernen in tiefen unterirdischen Salzschichten einspeisen.

„Wasserstoff ist die vielversprechendste Technologie für die Speicherung von erneuerbaren Energien. Wir sind stolz darauf, mit unserem Know-how und unserer Erfahrung zum HyStock-Projekt von Gasunie beizutragen”, sagt Thomas Schulz, Group CEO von Bilfinger. „Wir unterstützen unsere Kunden entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette – von der Produktion über die Speicherung und den Transport bis hin zur Nutzung.”

Kavernenspeicher für Spitzenlasten

Wasserstoff ist eine bedeutende Quelle für grüne Energie, denn er hat eine hohe Energiedichte, niedrige Kapitalkosten und ist leicht über das bestehende Energienetz transportierbar. Um die grüne Energie für Spitzenlasten zu speichern, wird der Wasserstoff in Kavernen in tiefen Erdschichten gefüllt. Bilfinger wird das Basic-Engineering für die oberirdische Anlage liefern. Dadurch erhält Gasunie ein genaues Bild der Speicheranlage mit allen technischen, sicherheits- und umweltrelevanten Anforderungen.

Bilfinger und Gasunie arbeiten bereits seit vielen Jahren zusammen. Dabei profitieren sie von dem Wissen und den Erfahrungen aus früheren Erdgasspeicheranlagen.

„Die Speicherung und der Transport von grüner Energie in Form von Wasserstoff ist der Schlüssel zur Reduzierung von CO2-Emissionen. Aufgrund unserer langjährigen Beziehung zu Bilfinger freuen wir uns, dass uns das Unternehmen dabei unterstützt, neue Wege für dieses HyStock-Projekt zu gehen”, sagt Bert Stouwie, Projektmanager für Wasserstoffprojekte bei NV Nederlandse Gasunie.

Kompressorstationen

Kompressorstationen werden rund 76 Millionen Kubikmeter Wasserstoffgas in jede der vier geplanten Kavernen mit dem Ziel einspeisen, eine Gesamtspeicherkapazität von rund 26 Millionen kg Wasserstoff zu schaffen. Der groß angelegte Wasserstoffspeicher ist ein völlig neuer Ansatz und wird von einem multidisziplinären Bilfinger-Team mit umfangreichen technischen Kenntnissen und Erfahrungen geleitet. Die Anlage und die erste Wasserstoffkaverne sollen bis 2026 in Betrieb genommen werden und werden ein wichtiger Teil der Wasserstoffinfrastruktur in den Niederlanden sein.

„Wir sind sehr stolz auf dieses Projekt, das hervorragend mit unserer Erfahrung korrespondiert“, sagt Jasper van der Kooi, Regionaldirektor bei Bilfinger Tebodin. „Unser Team ist gut aufgestellt, gemeinsam mit Gasunie einen Beitrag zur Entwicklung der nationalen Wasserstoffwirtschaft und der Energiewende in den Niederlanden zu erbringen.“

Aus technischer und wirtschaftlicher Sicht ist die großtechnische Wasserstoffspeicherung in Salzkavernen eine vielversprechende langfristige und kurzfristige Lösung. Die Speicherung von Wasserstoff zum Ausgleich von Produktion und Nachfrage im Gigawatt-Maßstab erfordert die Einspeisung und Entnahme großer Mengen Wasserstoff in kurzer Zeit. Aus diesem Grund müssen Kavernen identifiziert werden, die für eine schnelle Wasserstoffbereitstellung besonders geeignet sind. Die Kavernen fungieren als „Lunge” im Wasserstoffnetz und ermöglichen dem gesamten Energiesystem in den Niederlanden und Europa, die ehrgeizigen internationalen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Bilfinger bietet Dienstleistungen entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette an: von der Produktion über die Speicherung und Lieferung bis hin zur Nutzung des Wasserstoffs. Die Leistungen umfassen Beratung und Engineering, den anschließenden Anlagenbau und EPC (Engineering-Procurement-Construction) sowie alle Wartungs- und Serviceleistungen.

Für das 1-MW-HyStock-Pilotprojekt, das grünen Strom in Wasserstoff umwandelt, hat Bilfinger zum Beispiel Systemintegrationsleistungen für den Bau der Anlage beigesteuert. Zudem war das Unternehmen für die Hochspannungsversorgung der Protonenaustauscheinheit verantwortlich. Abgesehen davon hat Bilfinger für ein Innovationsprojekt in Norddeutschland eine effiziente und großtechnische Lösung zur Wasserstoffaufbereitung als nachhaltige Alternative zu Erdgas entwickelt.

 

(Bilfinger/2022)

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