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„Hydrogen Lab Leuna“ am Chemiestandort Leuna eröffnet

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Autor: Magnus Schwarz

04. November 2022 | Offizielle Eröffnung des „Hydrogen Lab Leuna“ (HLL) im Chemiepark Leuna: Der Minister des Landes Sachsen-Anhalt Prof. Armin Willingmann und der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft Prof. Reimund Neugebauer übergaben im Rahmen der „Fokusreise Strukturwandel“ den Bau des HLL an das Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES im Mitteldeutschen Revier.

Zudem überreichte Prof. Willingmann den Fördermittelbescheid für das Strukturwandel-Projekt „Hydrogen Competence Hub“ – ein zentraler Hub für Aus- und Weiterbildung.

Technikum am Standort „Hydrogen Lab Leuna“

Das Fraunhofer IWES stellt mit dem Hydrogen Lab in Leuna die Weichen für innovative Forschung und Entwicklung zur Erzeugung und zum Einsatz von grünem Wasserstoff in der chemischen Industrie. Wasserstoff ist ein Schlüsselelement für die Rohstoffversorgung der chemischen Industrie und für das Erreichen der Klimaziele ist die Defossilisierung, d.h. die Umstellung auf grünen Wasserstoff entlang der gesamten Prozesskette essenziell.

Der Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Willingmann, eröffnet gemeinsam mit dem Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft Prof. Neugebauer nach mehrjähriger Planungs- und Bauphase offiziell das HLL im Chemiepark in Leuna:

„Mit dem Hydrogen Lab in Leuna wird der dringend benötigte Markthochlauf von Wasserstoff-Technologien in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus beschleunigt. Die hochinnovative Forschungseinrichtung wird wesentlich dazu beitragen, dass sich Sachsen-Anhalt zu einem neuen Kraftzentrum einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft entwickeln kann.

Der Aufbau der Wasserstoffwirtschaft ist darüber hinaus ein wichtiges Element für die erfolgreiche Gestaltung des Strukturwandels in der Region. Mit der Förderung des Aus- und Weiterbildungsprojekts „Hydrogen Competence Hub“ steuern wir zudem gemeinsam mit der Hochschule Merseburg, der Otto-von-Guericke-Universität und der Hochschule Anhalt aktiv gegen den Mangel an Fach- und Führungskräften“, sagt Minister Prof. Willingmann.

Damit werden neben regionalen Unternehmen auch internationale Projektpartner und Industriekunden für Leuna angesprochen.

„Mit dem Aufbau des Chemie- und Wasserstoffstandorts Leuna, der bereits seit mehreren Jahren einen prosperierenden Nukleus für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft bildet, zeigt die Fraunhofer-Gesellschaft nicht nur effiziente Wege für die Energiewende, sondern auch für einen gelingenden Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier auf.

Direkte Einspeisung in H2-Industrie-Pipeline

Als eines von deutschlandweit drei Fraunhofer Hydrogen-Labs fokussiert sich das Hydrogen Lab Leuna auf die Forschung entlang der Wertschöpfungskette der Wasserstofferzeugung. Der dort produzierte Grüne Wasserstoff wird vor Ort analysiert, aufbereitet und direkt in die 157 km lange H2-Pipeline eingespeist, von wo aus er zu den Industriestandorten der Region verteilt und in chemischen Prozessen eingesetzt wird.

Mit dem neuen »Hydrogen Competence Hub« wird zudem eine wesentliche Herausforderung adressiert, die alle Reviere betrifft: der Mangel an Fach- und Führungskräften. Auch hier leistet die Fraunhofer-Gesellschaft durch Aus- und Weiterbildung einen wichtigen Beitrag zum Strukturwandel“, erläutert Prof. Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft.

Das für die Forschungsarbeiten im HLL notwendige Technikum ist baulich fertiggestellt und wird mit der offiziellen Eröffnung vom Land Sachsen-Anhalt an das Fraunhofer IWES übergeben. Derzeit wird der Innenbereich des Technikums mit den erforderlichen Laboreinrichtungen- und Anlagen ausgestattet, die nicht Teil des HLL-Bauprojektes sind.

„Wir freuen uns sehr, dass wir das HLL offiziell übernehmen können und somit Platz für den Aufbau unsere umfangreiche Testinfrastruktur haben. Allerdings ist das Technikum bereits jetzt vollständig ausgelastet, sodass wir schon über Erweiterungen nachdenken müssen.

 

Die wissenschaftliche Arbeit an den ersten Projekten hat ebenfalls bereits begonnen und wir sind im Chemiepark Leuna auf dem Weg in eine zukunftsfähige Wasserstoff-Wirtschaft, die wir aktiv forschungsseitig begleiten werden. In diesem Zusammenhang bedanken wir uns ausdrücklich für den Fördermittelbescheid für das »Hydrogen Competence Hub«, mit welchem wir gemeinsam mit der regionalen Hochschullandschaft unseren Beitrag zum Aufbau und Erhalt der dringend benötigten Fachkräfte leisten.

 

Mit dem Hub streben wir eine erhöhte Durchlässigkeit zwischen beruflicher und wissenschaftlicher Weiterbildung an, um die Bedarfe der Industrie mittels des Erwerbs von Zusatzqualifikationen schnell und modular decken zu können“, ergänzt Dr.-Ing. Sylvia Schattauer, kommissarische Institutsleiterin, Fraunhofer IWES.

Hydrogen Lab Leuna

Im Mitteldeutschen Chemiedreieck stellt die Fraunhofer-Gesellschaft mit dem vom Land Sachsen-Anhalt und der EU geförderten HLL eine neue Generation der Testinfrastruktur für Wasserstofftechnologien bereit. Durch die Verbindung von Methodenkompetenzen und Forschungsinfrastruktur entsteht ein nachhaltiges Geschäftsmodell. Man spricht von einer neuartiger Kooperationsplattform für Industrie und Forschung.

Das Fraunhofer IWES ist Besitzer und Betreiber der Infrastruktur am HLL. Der Aufbau des „Hydrogen Lab Leuna“ wurde vom Land Sachsen-Anhalt und von der Europäischen Union mit gut acht Millionen Euro gefördert. Das gesamte Bauvolumen für das Hydrogen Lab Leuna beläuft sich auf über 10 Mio. EUR zuzüglich Projektförderungen für die Testinfrastruktur.

Im nächsten Jahr werden gleich zwei STARK-Projekte ihre Arbeit aufnehmen: Fördermittelbescheid für Aus- und Weiterbildungsprojekt „Hydrogen Competence Hub“

Gemeinsam arbeiten die Hochschule Merseburg, die Otto-von-Guericke-Universität und die Hochschule Anhalt ab Februar 2023 für zwei Jahre an dem Aufbau eines zentralen Hubs für Aus- und Weiterbildung. Konkret etablieren sie ein regionales Bildungsnetzwerk, aber auch eigene Weiterbildungsangebote. Damit will man die Kompetenzen der Region im Bereich digitale Wasserstoff-Technologien stärken. Zudem entsteht ein erhöhter Transfer zwischen beruflicher und wissenschaftlicher Weiterbildung.

Zusatzqualifikationen sollen die Bedarfe der Industrie schnell und modular decken. Dieses brandaktuelle und notwendige Projekt erhält den Förderbescheid und damit 2,5 Mio. € aus den Mitteln des BMWK.

 

(Fraunhofer IWES/2022)

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