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Avacon speist bis zu 20 % Wasserstoff ins Gasnetz ein

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Autor: Redaktion

Im Bereich Schopsdorf im Jerichower Land, Sachsen-Anhalt, will Avacon dem Erdgas erstmals ein Anteil von bis zu 20 Prozent Wasserstoff beigemischt werden. Das Pilotprojekt markiert einen wichtigen Schritt auf dem Weg in ein klimafreundliches Energiesystem.

Wasserstoff bietet bei der Speicherung dezentral erzeugten Stroms großes Potential. Aufgrund seiner Systemkompatibilität zur bestehenden Infrastruktur und seiner vielseitigen und direkten Einsatzmöglichkeiten ist Wasserstoff als Speichermedium optimal geeignet. Durch die Umwandlung des Stroms in Wasserstoff kann die regenerativ erzeugte Energie im Gasnetz gespeichert werden. Der Wasserstoff kann anschließend bei Bedarf für Mobilität oder Haushalt und Industrie  genutzt werden. Darüber hinaus wird Wasserstoff auch benötigt um die Industrie und den Verkehrssektor (ergänzend zu Elektromobilität) zu dekarbonisieren.

Der Netzabschnitt um Schopsdorf eignet sich vor allem deshalb für das Projekt, weil die dort verbaute Netzinfrastruktur repräsentativ für das gesamte Avacon-Gasverteilnetz ist und die Ergebnisse somit übertragbar sind. Bei dem Netzabschnitt handelt es sich um ein Mitteldruck-Verteilnetz mit rund 35 Kilometern Leitungslänge, von dem rund 350 Netzanschlussnehmer mit Erdgas versorgt werden.

Kein Einsatz von grünem Wasserstoff

Auf Grund des begrenzten Projektzeitraums wird jedoch kein „grüner“ Wasserstoff eingesetzt. Die Planung und Errichtung einer Elektrolyse würden sowohl den Aufwand als auch den finanziellen Rahmen des Projektes sprengen. Weitere unbekannte Parameter sind nicht gewollt. Der Schwerpunkt liegt ausschließlich auf Gasanwendungstechnik.

Das Gemeinschaftsprojekt mit dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) soll zeigen, dass es machbar ist, Wasserstoff zu einem deutlich höheren Prozentsatz als heute im Regelwerk vorgesehen in ein existierendes Gasnetz einzuspeisen. Die Ergebnisse des Gemeinschaftsprojektes dienen als Vorbild für den zukünftigen Einsatz von Wasserstoff in Gasverteilnetzen und sollen ins Regelwerk einfließen.

Dafür werden alle bei den Kunden verbaute Gasgeräte betriebs- und sicherheitstechnisch überprüft. Zusätzlich werden alle Bauteile im Netzabschnitt inklusive der gesamten Installation bei den Kunden bis zum Abgasstutzen aufgenommen und in Abstimmung mit den Geräteherstellern auf Wasserstoffverträglichkeit geprüft. Parallel dazu laufen die technischen Planungen für die Wasserstoffeinspeisung. Die Testphase soll nach jetzigem Planungsstand Ende 2021 beginnen.

 

(Quelle: Avacon)

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