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Bis zu 40.000 km Wasserstoffnetz in Europa anvisiert

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Autor: Sina Ruhwedel

Die Initiative für einen Europäischen Wasserstoff Backbone stellt ihre aktualisierte Vision einer europaweiten Wasserstofftransportinfrastruktur vor. Diese zielt auf die Errichtung eines Wasserstoffnetzes in ganz Europa ab und rechnet bis 2040 nunmehr mit einer Länge von 39.700 km. Auch danach soll das Netz weiter ausgebaut werden können. Der aktuelle Stand des Backbone verbindet 23 FNB und 21 europäische Länder. Die vorgestellte Vision basiert auf dem ersten Bericht der Initiative, welcher von einem Netz von 23.000 km in zehn Ländern ausging und dessen Veröffentlichung im Juli 2020 europaweite Aufmerksamkeit erlangte.

Etwa 69 % des geplanten Wasserstoffnetzes werden aus umgewidmeten Erdgasleitungen bestehen. Die restlichen 31 % sind neue Anschlussleitungen für künftige Wasserstoffabnehmer in Ländern mit derzeit kleinen Gasnetzen aber voraussichtlich hohem Wasserstoffbedarf und -angebot.

Günstigere Umstellung, höhere Transportkosten

Der für 2040 anvisierte Backbone von knapp 40.000 km erfordert Gesamtinvestitionen von ca. 43 bis 81 Mrd. €. Die Kosten pro Kilometer liegen dabei unter der ursprünglichen Kostenschätzung des ersten Berichts, da zuvor nur Leitungen mit einem Durchmesser von 48 Zoll berücksichtigt wurden. Dagegen geht der aktuelle Bericht davon aus, dass ein Großteil der heutigen Erdgas- und künftigen H2-Infrastruktur auch kleiner dimensionierte Leitungen umfassen wird. Kleinere Leitungen lassen sich kostengünstiger auf Wasserstoff umstellen, führen aber zu etwas höheren Transportkosten pro Kilometer. Ein Transport von einem Kilogramm Wasserstoff über 1.000 km würde damit im Durchschnitt 0,11-0,21 € kosten. Dies macht den Europäischen Wasserstoff Backbone weiterhin zu einer kostengünstigen Option für den Transport von Wasserstoff über weite Strecken.

Die im aktuellen Bericht enthaltenen Infrastrukturkarten für die Jahre 2030, 2035 und 2040 spiegeln die Vision der 23 an der Initiative beteiligten FNB wider. Diese hatten untersucht, mit in welchen infrastrukturellen Ausbauschritten die Dekarbonisierungsziele erreicht werden könnten. Die Transportwege und Zeitpläne werden mit den Karten jedoch keineswegs endgültig festgelegt. Endgültige Ausgestaltung des Backbones und Zeitplan seiner Umsetzung hängen von den jeweiligen Marktbedingungen für Wasserstoff und Erdgas sowie von der Schaffung eines stabilen Regulierungsrahmens ab.

>>Zum Bericht

 

(Quelle: Ontras/OGE)

 

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