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LNG-Terminals: Nutzung für Wasserstoff und Ammoniak direkt mitplanen

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Autor: Elisabeth Terplan

TÜV NORD-Energieexperte Silvio Konrad

2. Mai  2023 I „Die LNG-Terminals müssen von Beginn an für den Einsatz mit Wasserstoff geplant werden.“ Das betont TÜV NORD-Energieexperte Silvio Konrad im Podcast Energieschub. „LNG ist eine Brückentechnologie, die heute dafür sorgt, dass Versorgungssicherheit in Deutschland gegeben ist – aber ganz klar mit der Forderung, dass die landbasierten Terminals nachgenutzt werden können.“

Nur so könne sichergestellt werden, dass sie nicht in fünf oder zehn Jahren „Stranded Assets“ seien. Das gelte dann für die Infrastruktur der Terminals, genauso wie für die Leitungen und Speicher – alles müsse von Beginn an mit dem Einsatz von Wasserstoff geplant werden, etwa in der Dimensionierung und mit den entsprechenden Werkstoffen, erklärt der Experte in der aktuellen Folge des Podcasts.

Terminals für den Import von verflüssigtem Erdgas, LNG, gibt es in Deutschland bislang in Wilhelmshaven, Lubmin und Brunsbüttel; weitere Anlagen sind geplant in Stade, Wilhelmshaven und Lubmin. Es handelt sich zunächst um schwimmende Anlagen, bei denen das LNG per Schiff zu den Terminals transportiert, umgewandelt und wieder ins Gasnetz eingespeist wird. Nach einigen Jahren sollen die schwimmenden durch feste Terminals ersetzt werden.

Wasserstoff ist in seinem gasförmigen Zustand aufgrund der geringen Energiedichte nicht geeignet für den Schiffstransport, deshalb stehen für den Import per Schiff die sogenannten Derivate im Fokus, wie etwa verflüssigter Wasserstoff oder Wasserstoff, der in Form von Ammoniak oder als Methanol gebunden ist.

„Insbesondere Ammoniak wird für Anwendungen hier in Norddeutschland eine zentrale Rolle spielen“, prognostiziert Silvio Konrad. „Herstellung, Lagerung und Handel von Ammoniak sind großtechnisch etabliert, der Syntheseprozess ist etwa 100 Jahre alt. Dazu kommen neue Aspekte, weil Ammoniak in Zukunft auch als Energierohstoff genutzt werden kann – er kann verbrannt werden oder zurückverwandelt werden in Wasserstoff und Stickstoff über das sogenannte Ammoniak-Cracking.“

Dazu sollte man auch die infrastrukturelle Anbindung der Terminals in Betracht ziehen, so Konrad weiter: „Wo kommt die erneuerbare Energie für diesen Ammoniak Cracker her? Wo liegt die Erdgas- oder Wasserstoff-Pipeline zum Verteilen des Wasserstoffs? Und wo sind die industriellen Hubs, die diesen Ammoniak diesen Wasserstoff auch direkt für ihre Prozesse im Bereich der Energieerzeugung oder Produktion direkt nutzen können?

Um diese zukünftige Nutzung direkt mitzuplanen, sei es entscheidend, bereits heute die Terminals entsprechend auszulegen, mit dem Know-how um LNG und Wasserstoff.

Den ganzen Podcast finden Sie hier:

Newsroom der TÜV NORD GROUP

(Quelle: TÜV Nord/2023)

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