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Wintershall Dea nutzt Wasserstoffspeicherung und -transport von Start-Up Ambartec

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Autor: Magnus Schwarz

12. Oktober 2022 | Wintershall Dea positioniert sich entlang der Wasserstoff- und CO2-Wertschöpfungsketten und investiert in eine vielversprechende neue Technologie zur Speicherung und zum Transport von Wasserstoff, die von dem Dresdner Start-up AMBARtec AG entwickelt wurde.

In der jüngsten Finanzierungsrunde wurde Wintershall Dea über ihre 100-prozentige Tochter Wintershall Dea Technology Ventures GmbH Hauptinvestor. Neben dem Vertrauen in die neue Technologie von AMBARtec unterstreicht dieses Investment auch das Engagement der Wintershall Dea, die Entwicklung eines Wasserstoffmarktes in Deutschland und Europa voranzutreiben.

Wintershall Dea ist begeistert von AMBARtecs einzigartiger HyCS-(Hydrogen Compact Storage) Technologie, da das System die derzeit kompakteste sowie eine der kosten- und energieeffizientesten Methoden zur Speicherung und Transport von Wasserstoff bietet.

„Wir bauen unser Kohlenstoffmanagement- und Wasserstoffportfolio kontinuierlich aus, um die dekarbonisierte Wirtschaft der Zukunft zu ermöglichen”, sagt Hugo Dijkgraaf, Chief Technology Officer (CTO) der Wintershall Dea.

 

„Um den Wasserstoffmarkt zu vergrößern, ist ein effizienter und flexibler Transport entscheidend – und genau hier kommt die intelligente HyCS-Technologie von AMBARtec ins Spiel.“

 

Wasserstoffspeicherung in Eisen

Die HyCS-Technologie basiert auf einem Prozess des Be- und Entladens von Wasserstoff in einem Eisenspeicher. Bei der Beladung reduziert man das Eisen durch die Zufuhr von Wasserstoff, wodurch Dampf entsteht. Zum Entladen des Wasserstoffs leitet man erneut Dampf in den Speicher ein, wodurch das Eisen oxidiert.

Diese neuartige Technologie hat das Potenzial, die Speicherung und den Transport von Wasserstoff grundlegend zu verändern und bietet mehrere Vorteile gegenüber konventionellen Methoden:

  • Die HyCS-Technologie ist kompakt: sie bietet die höchste verfügbare Speicherdichte. Ein Liter HyCS-Speicher enthält zum Beispiel doppelt so viel Wasserstoff wie andere Wasserstoff Speichertechnologien – oder 10-mal so viel Energie wie Lithium-Ionen-Batterien.
  • sie ist kosten- und energieeffizient: Die kompakte Bauweise führt auch zu Vorteilen und zusätzlichen Einsparungen bei Transport- und Lagerraum.
  • Nachhaltigkeit: Eisen ist in großen Mengen und leicht verfügbar, um es als Speichermedium einzusetzen.

Das HyCS-Speichersystem von AMBARtec verwendet einen standardmäßigen 20-Fuß-Container (TEU), der 600 kg (20.000 kWh) Wasserstoff fassen kann. Die Container benötigen weder eine gesonderte Kühlung noch besteht die Gefahr von Wasserstoffverlusten. Und sie können per Lkw, Zug oder Schiff transportiert werden.

Effizienzgewinn in Zahlen

Derzeitig gibt es weltweit nur ein einziges Schiff, das für den Transport von flüssigem Wasserstoff geeignet und speziell dafür gebaut ist. Der Wasserstoff auf dem Schiff, der eine Temperatur von -253 °C besitzt, befindet sich in einem einzigen Tank mit einem maximalen Fassungsvermögen von 1.250 Kubikmetern.

Im Vergleich dazu könnte dasselbe Volumen mit der AMBARtec-Technologie in insgesamt nur 134 Container passen. Aktuell kann das größte Containerschiff etwas mehr als 24.000 TEU transportieren.

„Mit unseren neuen Gesellschaftern sind wir bestens aufgestellt, um unsere Technologie in alle relevanten Märkte und Anwendungen zu bringen”, sagt AMBARtec-CEO Matthias Rudloff.

 

„Wintershall Dea öffnet uns die Tür zum internationalen Energiegeschäft und ermöglicht neue Geschäftsmodelle, und die private Investoren werden uns auf dem Weg zu dezentralen und unabhängigen Strominseln auf Basis von grünem Wasserstoff voranbringen.“

Wintershall Dea hat kürzlich angekündigt, seine Aktivitäten im Bereich Carbon Management und Wasserstofflösungen auszubauen.

Detaillierte Informationen zu den Plänen für kohlenstoffarmen Wasserstoff sowie Carbon Capture and Storage (CCS)-Projekte finden Sie hier.

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