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700 MW: Elektrolyseure für grünen Stahl kommen aus Dortmund

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Autor: Magnus Schwarz

Stahlwerk und Elektrolyseanlage sollen Ende 2025 betriebsbereit sein
H2 Green Steel
H2 Green Steel hat sich bei thyssenkruppo nucera um Produktionskapazitäten beworben

22. Mai 2023 | thyssenkrupp nucera liefert Elektrolysemodule an das schwedische Industrie-Start-up H2 Green Steel. Sie sollen beim Bau des nach eigenen Angaben ersten grünen Stahlwerks in Europa zum Einsatz kommen. Im Endausbau soll die Gesamtleistung der Produktionsanlage aus gekoppelten 20-MW-Modulen über 700 MW betragen.

Nach Angaben des Anlagenbauers aus Dortmund ermöglichen die standardisierten 20-MW-Elektrolyse-Module “scalum“ eine installierte Leistung von mehr als 700 MW. Damit entstehe zugleich eine der größten Wasserelektrolyse-Anlagen in Europa.

Der grüne Wasserstoff wird für den Betrieb eines neuen Stahlwerks im nordschwedischen Boden eingesetzt. Es sei “digitalisiert und kreislauforientiert”. Der Betrieb soll Ende 2025 aufgenommen und im Jahr 2026 hochgefahren werden.

In der Anfangsphase werde das Werk 2,5 Mio. t grünen Stahls produzieren. Bis 2030 will das schwedische Unternehmen die Produktion auf rund 5 Mio. t steigern.

700 MW Elektrolyseleistung

Für die Stahlproduktion will H2 Green Steel ausschließlich grünen Wasserstoff verwenden, der vor Ort im Werk Boden entsteht. Dort gebe es eine konstante Versorgung mit Strom aus Wasser- und Windkraft.

„Die Elektrolyseanlage in Boden wird um ein Vielfaches größer sein als die meisten heute bestehenden Elektrolyseur-Anlagen. Die Kombination unseres eigenen starken technischen Know-hows mit dem eines bewährt leistungsstarken und hocheffizienten Elektrolyseurs wie den von thyssenkrupp nucera verschafft uns einen soliden Vorsprung in der wachsenden grünen Wasserstoffwirtschaft.

 

Ihn werden wir nutzen, um die Schwerindustrie mit ihren schwer abbaubaren Prozessemissionen zu transformieren. Wir beginnen mit Stahl in Boden, Schweden, aber das ist erst der Anfang”, sagt Maria Persson Gulda, Chief Technology Officer H2 Green Steel.

95 % Emissionsreduktion möglich

Die alkalische Wasserelektrolyse-Technologie zur Herstellung von grünem Wasserstoff für die Direktreduktion von Eisen könne die CO₂-Emissionen im Vergleich zu der konventionellen Stahlerzeugung um bis zu 95% reduzieren. H2 Green Steel ist laut thyssenkrupp nucera das erste Unternehmen, dass sich wegen der sehr hohen Nachfrage beim Elektrolyseurhersteller Anfang des Jahres Produktionskapazitäten reserviert hat.

„Der Markt für Lösungen zur Herstellung von grünem Wasserstoff wächst sehr dynamisch. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Nachfrage nach unseren großskaligen und hocheffizienten Wasser-Elektrolyseuren mit unseren 20-MW-Modulen “scalum“ wider.

 

Für Unternehmen ist es wichtig, die Lieferzeiten durch einen kontinuierlichen Kapazitätsaufbau zu reduzieren und damit die Planbarkeit und Machbarkeit von Projekten zu verbessern. Durch die Reservierung von Produktionskapazitäten können Kunden sich den Zugang zu diesen Kapazitäten und damit einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil sichern”, sagt Dr. Christoph Noeres, Head of Green Hydrogen von thyssenkrupp nucera AG & Co. KGaA.

thyssenkrupp hat derzeit mehrere Projekte mit einer ähnlichen Produktionskapazität in der alkalischen Wasserelektrolyse unter Vertrag. Dazu gehören u.a. eine 2-GW-Elektrolyse-Anlage für Air Products in Saudi-Arabien, eine Anlage für Unigel in Brasilien und eine 200-MW-Wasserstoff-Anlage für Shell im Hafen von Rotterdam.

 

(Quelle: thyssenkrupp nucera/2023)

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