Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

Grüner Stahl: thyssenkrupp vergibt Auftrag für DRI-Anlage an SMS group

Kategorie:
Thema:
Autor: Magnus Schwarz

01. März 2023 | thyssenkrupp Steel hat die SMS group mit Planung und Bau der ersten wasserstoffbetriebenen Direktreduktionsanlage und zweier Einschmelzaggregate am Standort Duisburg beauftragt.

Dies gaben die SMS group und thyssenkrupp steel in Pressemitteilungen bekannt. Mit der Auftragsvergabe beginnt die Umsetzung eines der nach eigenen Angaben größten industriellen Dekarbonisierungsprojekte weltweit. Das Auftragsvolumen beträgt über 1,8 Mrd. €.

Durch einen vorgezogenen Maßnahmenbeginn können die Vorarbeiten unverzüglich beginnen. Die Fertigstellung der Anlage mit einer Kapazität von 2,5 Mio. t direkt reduziertem Eisen (DRI) ist für Ende 2026 geplant.

Die DRI-Anlage will thyssenkrupp mit zwei neuen Einschmelzern kombinieren. Die Positionierung der Einschmelzer neben der Direktreduktionsanlage erlaubt die die sofortige Umwandlung des Vormaterials in flüssiges Eisen.

Förderung durch Bund und Land

Das Gesamtprojekt steht weiterhin unter den Vorbehalten der beihilferechtlichen Genehmigung durch die Europäische Union und des finalen Zuwendungsbescheides. Beides werde in den nächsten Monaten erwartet. Das Land NRW und die Bundesregierung haben den Unternehmen zufolge bereits finanzielle Unterstützung für das Vorhaben signalisiert.

Im Rahmen der von der Bundesregierung erteilten Gewährung des vorzeitigen Maßnahmenbeginns wollen die Projektpartner unmittelbar mit der Detailplanung und den vorbereitenden Bauarbeiten beginnen. Weitere bautechnische Leistungen sowie die notwendige Infrastruktur und Medienanbindung seien erforderlich.

Einmal einsatzbereit soll die Anlage über 3,5 Mio. Tonnen COjährlich vermeiden.

Wasserstoff statt Kohle

Die Auftragsvergabe markiert für den Essener Stahlkonzern eine technologische Wende: Im Rahmen des Transformationskonzepts tkH2Steel könnte mit dem Einsatz der wasserstoffbasierten DRI-Anlage die CO2-intensive Stahlproduktion durch Nutzung von Koks-Kohle enden. Allein am Standort Duisburg werden jährlich rund 20 Mio. t emittiert.

thyssenkrupp Steel plant, 2030 bereits 6 Mio. Tonnen CO2 und damit mehr als 30 % seiner Gesamtmissionen zu vermeiden. Bis 2045 soll die Produktion gänzlich klimaneutral sein.

Mit der SMS group hat thyssenkrupp ein ebenfalls aus NRW stammendes Unternehmen mit dem Bau der Anlage beauftragt. Laut SMS handelt es sich um den größten Einzelauftrag der Unternehmensgeschichte.

Modell der geplanten Anlage (Quelle: thyssenkrupp Steel)

 

(Quelle: thyssenkrupp steel/SMS Group/2023)

.

 

Das könnte Sie auch interessieren

Wilhelmshaven
SCHOTT hat erstmals ein optisches Glas mit 100 % Wasserstoff hergestellt
Sunfire FEED-STUDIE FÜR 500 MW

Publikationen

Netzmeister 2023

Netzmeister 2023

Erscheinungsjahr: 2023

Für die Instandhaltung der Gas-, Wasser- und Fernwärmerohrnetze, die den mit Abstand größten Teil des Anlagevermögens von Versorgungsunternehmen ausmachen, trägt der Netzmeister die Verantwortung. Um den täglichen Anforderungen gerecht werden ...

Zum Produkt

Wasserstoff in der Praxis, Bd. 3: Dekarbonisierung

Wasserstoff in der Praxis, Bd. 3: Dekarbonisierung

Erscheinungsjahr: 2023

Alle Stahlhersteller in Deutschland haben ihre Weichen in die Zukunft längst gestellt: Sie setzen auf wasserstoffbetriebene Direktreduktionsanlagen statt kohlebetriebene Hochöfen, um im Jahr 2045 das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Dieses ...

Zum Produkt

Wasserstoff in der Praxis, Bd. 2: Gebäude- und Messtechnik

Wasserstoff in der Praxis, Bd. 2: Gebäude- und Messtechnik

Erscheinungsjahr: 2022

Das Buchreihe „Wasserstoff in der Praxis“ vermittelt Praktikern wichtige Informationen über den Stand der Technik und zukünftige Entwicklungen. Im 2. Band stehen die Themen “Gebäudetechnik” und “Messtechnik” im Fokus. ...

Zum Produkt

Datenschutz
h2-news.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
h2-news.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: