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Grüner Wasserstoff für Papierherstellung: Papierfabrik schließt Wasserstoffkooperation

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Autor: Magnus Schwarz

Die Jass-Papierfabrik bei Saalfeld soll bald Prozesswärme nutzen, die mit grünem Wasserstoff erzeugt wurde
© Papierfabrik Schwarza
© Papierfabrik Schwarza

15. November 2023 | Die in Thüringen ansässige Papierfabrik Adolf Jass Schwarza GmbH hat mit Kraftwerksbetreiber TWS und dem FNB Ferngas eine “Wasserstoffpartnerschaft” in geschlossen. Ziel ist die schrittweise Umstellung des Heizkraftwerks in Rudolstadt-Schwarza auf 100% Wasserstoffbetrieb, wobei die enststehende Abwärme als Prozesswärme in der Papierherstellung zum Einsatz kommen soll.

Die Papierfabrik Adolf Jass Schwarza GmbH (Jass), die TWS Thüringer Wärme Service GmbH (TWS), und Ferngas Netzgesellschaft mbH haben eine strategische Partnerschaft zur Umstellung der Energieversorgung auf Wasserstoff bekanntgegeben. Am 06. November besiegelten Unternehmensvertreter die Kooperation durch die Unterzeichnung eines Memorandums of Understanding (MoU).

Konkret zielt sie darauf ab, das Heizkraftwerk der TWS in Rudolstadt-Schwarza schrittweise auf 100% Wasserstoffbetrieb umzustellen. Die erzeugte Wärme soll zur Dekarbonisierung der Produktionsprozesse in der Papierfabrik Jass genutzt werden. Frank Gumbinger, Geschäftsführer der Adolf Jass Papierfabrik Schwarza GmbH, sprach von einem “Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigen Papierproduktion”.

„Die Umstellung auf Wasserstoff wird nicht nur den CO2-Ausstoß minimieren, sondern auch neue Möglichkeiten für wirtschaftliches Wachstum und Innovation in der Region schaffen. Diese Kooperation zeigt, dass sowohl Industrie als auch Energieversorger bereit sind, proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, um sich den Herausforderungen des Klimawandels zu stellen“, ergänzte Mathias Friedrich, Geschäftsführer der TWS.

Wasserstoffinfrastruktur in Thüringen

Die Ferngas Netzgesellschaft mbH will die für den Wasserstofftransport nach Rudolstadt notwendige Netzinfrastruktur bauen. Gemeinsam mit den anderen deutschen Fernleitungsnetzbetreibern (FNB) hat der Netzbetreiber Mitte Juli 2023 einen Planungsstand für ein Wasserstoff-Kernnetz veröffentlicht. Die aktualisierte Planung hat jüngst (14.11.) Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vorgelegt.

Parallel plant die Ferngas nach eigenen Angaben bereits die Anbindung ihrer Kunden an diese Transportrouten. Für die Anbindung Rudolstadts sei u. a. die Umrüstung einer rund 70 km langen Erdgasleitung aus dem Raum Erfurt bis Unterwellenborn vorgesehen. Zur Umstellung auf H2 benötige der Netzbetreiber jedoch neben den einzuholenden Genehmigungen und den Nachweis der Wasserstofftauglichkeit die regulatorischen
Rahmenbedingungen durch den Gesetzgeber, um die Wasserstoffleitungen betreiben zu können.

Kevin George Greiling, Leiter Netzwirtschaft bei Ferngas, erklärte dazu: „Diese Region ist für uns beiabe der Anbindung an das Wasserstoff-Kernnetz von besonderer Relevanz. Eine Umstellung der Leitung ermöglicht die zukunftsfähige Energieversorgung der Industrie im Städtedreieck Saalfeld-Rudolstadt-Bad Blankenburg.”

 

v.l.n.r.: Klaus-Peter Krug (Jass), Uwe Gaßmann (Jass), Frank Gumbinger (Jass), Michael Habeck (Jass), Mathias Friedrich (TWS), Rico Bolduan (TWS), Dr. Katharina Großmann (Ferngas), Kevin George Greiling (Ferngas) © Foto: Papierfabrik Adolf Jass GmbH & Co. KG

v.l.n.r.: Klaus-Peter Krug (Jass), Uwe Gaßmann (Jass), Frank Gumbinger (Jass), Michael Habeck (Jass), Mathias Friedrich (TWS), Rico Bolduan (TWS), Dr. Katharina Großmann (Ferngas), Kevin George Greiling (Ferngas) © Foto: Papierfabrik Adolf Jass GmbH & Co. KG

 

(Quelle: Ferngas/2023)

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