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Mit Batterie und Wasserstoff auf Alpentour

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Autor: Elisabeth Terplan

5. Mai 2023 I Inmitten der alpenländischen Kulisse Tirols haben im Fahrbetrieb CO2-neutrale Lkw von Daimler Truck erfolgreich Touren auf bis zu 1.560 m Höhe absolviert.

Dabei kamen zwei Prototyp-Varianten des Mercedes-Benz GenH2 Truck mit Brennstoffzellenantrieb zum Einsatz. Begleitet wurden diese von einem seriennahe batterieelektrische Mercedes-Benz eActros 300. Mit den Fahrzeugen zeige Daimler, “dass die unterschiedlichen Anwendungsfälle von Kunden durch beide CO2-neutrale Antriebstechnologien optimal abgedeckt werden können.”

Brennstoffzellen-Lkw: Wasserstoff in zwei Aggregatzuständen möglich

Gleich zwei Prototyp-Varianten des Mercedes-Benz GenH2 Truck schickte Daimler Truck auf Tour in Tirol. Auf einer insgesamt rund 70 km langen Strecke zwischen Innsbruck und dem Brenner pendelte die mit Flüssigwasserstoff betriebene Fahrzeugversion über mehrere Tage. Mit etwa 2,5 Mio. Lkw-Durchfahrten pro Jahr ist der Brennerpass eine der Hauptschlagadern des europäischen Frachtverkehrs. Die Lkws belud der Fahrzeughersteller für die Fahrten mit 40 t Gesamtgewicht.

Zeitgleich fuhr zwischen Innsbruck und dem auf 1.560 m Höhe gelegenem Skigebiet „Axamer Lizum“ ein weiterer Prototyp des GenH2 Truck, der mit gasförmigem Wasserstoff betrieben wird. So konnte Daimler der Einsatz der Brennstoffzelle auf verschiedenen Höhenniveaus in anspruchsvoller Topographie testen. Betankt wurde das Fahrzeug an einer betriebsinternen Wasserstofftankstelle des österreichischen Lebensmittelunternehmens MPREIS. In einer eigenen Elektrolyseanlage produziert MPREIS in der Firmenzentrale in Völs grünen Wasserstoff direkt vor Ort und stellt ihn Daimler Truck im Rahmen von Erprobungs- und Demonstrationsfahrten zur Verfügung.

Bei der Entwicklung wasserstoffbasierter Antriebe bevorzuge der Fahrzeughersteller auf lange Sicht den flüssigen Wasserstoff. Der Energieträger hat in diesem Aggregatzustand im Vergleich zu gasförmigem Wasserstoff eine deutlich höhere Energiedichte. Dadurch kann mehr Wasserstoff transportiert werden, was die Reichweite deutlich erhöht. So ermögliche Daimler eine vergleichbare Leistungsfähigkeit zu einem konventionellen Diesel-Lkw. Ziel der Entwicklung sind Reichweiten von bis zu 1.000 km und mehr ohne Tank-Zwischenstopp. Den Serienstart für wasserstoffbasierte Lkw plant der Fahrzeughersteller für die zweite Hälfte des Jahrzehnts.

Batterieelektrisch im Fernverkehr: Serienstart des eActros LongHaul 2024

Der eActros LongHaul hat in der Serie eine Reichweite von rund 500 km ohne Zwischenladen und soll 2024 die Serienreife erreichen. Im eActros LongHaul kommen Batterien mit Lithium-Eisenphosphat-Zelltechnologie (LFP) zum Einsatz. Diese zeichnen sich vor allem durch eine hohe Lebensdauer aus. Die Batterien des eActros LongHaul lassen sich in der Serie an einer Ladesäule mit etwa 1 MW Leistung in deutlich unter 30 Minuten von 20 auf 80 % aufladen.

Daimler Truck verfolgt konsequent Doppelstrategie mit Wasserstoff und Batterie

Als einer der weltweit größten Nutzfahrzeughersteller hat sich Daimler Truck dem Pariser Klimaabkommen verpflichtet. Ziel ist es, bis 2039 nur noch klimaneutrale Neufahrzeuge im Fahrbetrieb in den globalen Kernmärkten (EU30, USA, Japan) anzubieten. Batterieelektrische Lkw sind die richtige Wahl für den Verteilerverkehr sowie für den Fernverkehr bei regelmäßigem Einsatz auf planbaren Strecken mit geeigneten Entfernungen und Lademöglichkeiten. Wasserstoffbasierte Antriebe können insbesondere für sehr flexible und besonders anspruchsvolle Anwendungen im Schwerlastverkehr und im Fernverkehr die bessere Lösung sein. Darüber hinaus sind die Verfügbarkeit einer entsprechenden Infrastruktur und die Verfügbarkeit von ausreichend grünem Strom entscheidend für eine erfolgreiche Umstellung auf emissionsfreie Technologien. Daimler Truck ist der Überzeugung, dass eine zügige und kostenoptimierte Abdeckung dieses Energiebedarfs nur mit beiden Technologien möglich ist.

(Quelle: Daimler/2023)

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