04. Oktober 2023 | Am 22. September 2023 hat in Den Haag die RH2INE-Jahreskonferenz stattgefunden. Seit 2019 arbeiten Nordrhein-Westfalen und die Provinz Zuid-Holland im Rhine Hydrogen Integration Network of Excellence – RH2INE Programm zusammen. Ziel ist es, einen klimaneutralen Transportkorridor im Rhein-Alpen-Raum aufzubauen. Der Fokus liegt dabei auf der Anwendung von Wasserstoff im Güterverkehr, spezieller in der Binnenschifffahrt.

Quelle: RH2INE
An der diesjährigen Veranstaltung nahmen mehr als 100 Expert:innen teil. Im Mittelpunkt stand der Austausch zu aktuellen europäischen Wasserstoff-Projekten und deren Entwicklungen. Das RH2INE-Team präsentierte die erreichten Meilensteine und andere EU-Projekte zu Synergieansätze im Rhein-Alpenkorridor. Die Teilnehmenden besprachen auch weitere Entwicklungsprojekte H₂-betriebener Binnenschiffe wie H2Ships, RH2IWER.
Das Projekt habe laut Jeannette Baljeu (Regionalministerin von Zuid-Holland) und Michael Theben (Leiter der Abteilung Klimaschutz und klimaneutrale Transformation der Wirtschaft, der Landesplanung im NRW Wirtschaftsministerium) die Weichen für eine emissionsfreie Binnenschifffahrt bereits gestellt. 2023 war laut ihnen ein Jahr der Realisierung: die ersten wasserstoffbetrieben Binnenschiffe (H2 Barge 1, MS Antonie) wurden in den Niederlanden in Betrieb genommen und das Projekt CONDOR zum Aufbau einer Flotte von 50 Binnenschiffen in den nächsten 10 Jahren ist an den Start gegangen.
Das RH2INE-Projekt weitete sich bereits auf weitere Regionen in den Niederlanden und Deutschland, so wie in Belgien und Österreich aus.
Erste H₂-Binnenschiffe im Einsatz
Im Rahmen der Konferenz äußerte sich Jeannette Baljeu: „Nachdem das erste wasserstoffbetriebene Binnenschiff des RH2INE-Partners Future Proof Shipping Anfang des Jahres in Betrieb genommen wurde, ist es nun an der Zeit, die Schlagkraft zu erhöhen und unseren Worten Taten folgen zu lassen. Während die RH2INE-Partner bewiesen haben, dass die Technologie marktreif ist, liegt es nun an den nationalen und EU-Behörden, den Binnenschifffahrtssektor weiter zu unterstützen.”
Jetzt gehe es darum, die Pilotprojekte zu skalieren und weitere konkrete Taten folgen zu lassen. Dazu unterstützt ein programmeigenes Sekretariat die Regionen. Dieses soll Maßnahmen ergreifen, um allen RH2INE-Partnern den Austausch zu erleichtern und die Zusammenarbeit zu stärken. Gerade auf Grund der aktuell noch sehr hohen Investitionskosten bringe die Zusammenarbeit bei Förderprogrammen auf EU-Ebene eine enorme Erleichterung.
„Mit dem grenzüberschreitenden Programm RH2INE wollen wir auch zu unserem Ziel beitragen, bis 2045 klimaneutral zu sein.“, so Michael Theben.
Ulf C. Reichardt, Vorsitzender der Geschäftsführung von NRW.Energy4Climate unterstrich die Zielsetzung von RH2INE: Die Fachtagung habe gezeigt, dass es die wasserstoffbetriebenen Schiffe und die dafür nötige Hafeninfrastruktur bereits gäbe. Die auf der Tagung zusammengetragene Expertise werde weitere grenzüberschreitende Projekte anstoßen.
(Quelle: RH2INE /2023)