6. April | Zum dritten Mal fand in Berlin der Ambassadors’ Energy Talk statt. Auf Einladung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und des Weltenergierat–Deutschland sprachen etwa 100 Vertreter:innen aus rund 40 Staaten über den Aufbau einer globalen Wasserstoffwirtschaft. Konkret ging es um Transportwege, Kooperationsmöglichkeiten und das ökonomische Potenzial von Wasserstoff. Der Fokus des Treffens lag auf der notwendigen Infrastruktur.
Für den erfolgreichen Hochlauf von Wasserstoff sind internationale Partnerschaften wichtig. Der Krieg in der Ukraine stellt die europäische Gemeinschaft vor große Herausforderungen, insbesondere hinsichtlich ihrer Energieversorgung. Die Anwesenden Länder möchten ihre Abhängigkeit von russischen Gasimporten minimieren und auf andere Energieträger setzen. Zunächst hielten Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, und Dr. Carsten Rolle, Geschäftsführer des Weltenergierat – Deutschland, ihre Eingangsstatements. Dann beleuchteten die Botschafter:innen Belgiens, Italiens, der Arabischen Republik Ägypten und der Vereinigten Arabischen Emirate in ihren Redebeiträgen wichtige Infrastrukturfragen. Wasserstoff wird für eine erfolgreiche Energiewende in Deutschland und Europa von hoher Bedeutung sein. Um Handelspotenziale dahingehend zu erschließen, ist eine enge Zusammenarbeit der Länder gefragt.
Kein Wasserstoffhochlauf ohne internationale Kooperation
Kerstin Andreae und Carsten Rolle sind überzeugt, dass internationale Kooperationen und Netzwerkbildung Impulsgeber und Koordinationsquellen für die Hochlaufphase einer Wasserstoffwirtschaft sind.
Kerstin Andreae: „Wasserstoffimporte werden ein Schlüssel für das Gelingen der Energiewende sein, denn auch Deutschland wird sich in Zukunft nicht vollständig zu wettbewerbsfähigen Preisen selbst versorgen können Wir haben nicht viel Zeit, deshalb ist Schnelligkeit wichtig.“
„Das Errichten von Pipelines, Speicheranlagen und Terminals für den Seehandel wird von wesentlicher Bedeutung sein, um Wasserstoff aus den Produktionsgebieten in die Verbrauchszentren zu bringen. Internationale Wasserstoffpartnerschaften bieten in diesem Kontext die Chance, die Investitionskosten für den Aufbau der Produktions- und Transportinfrastrukturen zu teilen sowie alle rechtlichen Voraussetzungen für enge Handelsbeziehungen und die nötige Logistik zu etablieren,” betont Carsten Rolle.