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„Ein wesentlicher Treiber auf dem Weg zur Klimaneutralität ist grüner Wasserstoff.”

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Autor: Redaktion

Portrait Kerstin Andreae

Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, zum Weltklimabericht des IPCC

„Die dramatischen Ergebnisse des IPCC-Weltklimaberichts machen noch einmal deutlich, wie wichtig es ist, bis spätestens 2050 weltweit Klimaneutralität zu erreichen. Hierfür brauchen wir in der Klimapolitik dringend mehr Tempo. Allem voran müssen wir jetzt die Fesseln beim Ausbau der Erneuerbaren Energien lösen. Ohne grüne Energie gibt es keine Klimaneutralität. Wichtig ist daher, dass die neue Bundesregierung zentrale Entscheidungen im ersten halben Jahr nach Amtsantritt umsetzt, um die notwendige Dynamik auszulösen. Hierzu gehört, Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen, Flächen bereitzustellen, Repowering zu erleichtern und den Artenschutz vollziehbar zu machen.

Die Ergebnisse müssen auch als klares Signal an die bevorstehende UN-Klimakonferenz im November in Glasgow gesehen werden, denn wirksamer Klimaschutz kann nur gemeinsam auf internationaler Ebene gelingen. Ziel der COP 26 muss sein, von der weltweiten Staatengemeinschaft verbindliche und zielsichere Zusagen auf dem Weg zur Klimaneutralität zu erhalten. Besonders gefordert sind hier die großen Wirtschaftsmächte – neben der EU insbesondere auch die USA, China und Indien. Als wirksames Instrument zur Einsparung von CO2-Emissionen über Ländergrenzen hinweg hat sich der EU-Emissionshandel erwiesen. Ein CO2-Preis ist ein wichtiger Hebel im Klimaschutz und sollte international und sektorenübergreifend vorangebracht werden.

Ein weiterer wesentlicher Treiber auf dem Weg zur Klimaneutralität ist grüner Wasserstoff. Perspektivisch kann er CO2-intensive Prozesse dekarbonisieren – in der Industrie, im Verkehr und im Wärmebereich. Hier gilt es, frühzeitig einen Markt zu schaffen, um die Produktions- und Infrastrukturkapazitäten in ausreichenden Dimensionen effizient ausbauen zu können.

Neben verstärkten Klimaschutzanstrengungen müssen wir auch Klimaanpassungsmaßnahmen noch intensiver in den Blick nehmen. Extremwetterereignisse wie die Hochwasserkatastrophe in Deutschland werden in den kommenden Jahren zunehmen. Um die Folgen solcher Ereignisse künftig abzumildern, brauchen wir beispielsweise eine kluge Hochwasser- und Gewässerschutzpolitik. Im Vordergrund steht dabei, den Wasserrückhalt in der Fläche zu verbessern, die Flächenversiegelung zu stoppen und den Flüssen wieder mehr Raum zu geben. Gemeinsam mit dem DNR haben wir hierzu ein Thesenpapier erstellt.“

 

(Quelle: bdew)

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