HPS Home Power Solutions startet bei Zollner Elektronik mit der Serienproduktion eines Wasserstoff-Stromspeichers für Privathaushalte. Zu Besuch bei der Zollner Elektronik AG in Altenmarkt bei Cham waren Anfang Dezember der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und Franz Löffler, Bezirkstagspräsident der Oberpfalz und Chamer Landrat. Sie besichtigten dort das wasserstoffbasierte Energiespeichersystem der Berliner HPS Home Power Solutions. Ein Exemplar des Systems nutzt der Mechatronikdienstleister vor Ort selbst, um das Werk das ganze Jahr über konstant mit Strom aus Sonnenenergie mit zu versorgen.
„Um die Energiewende voranzutreiben, benötigen wir Speichersysteme für überschüssige erneuerbare Energie. Wenn diese für die Wasserstoffherstellung mittels Elektrolyse eingesetzt wird, gewinnt man einen flexibel einsetzbaren Energieträger. So kann, wie hier gezeigt, eine mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzelle wieder Strom erzeugen. Jetzt gilt es, den bayerischen Technologievorsprung schnell auf den Markt zu bringen.“
Hubert Aiwanger, Wirtschaftsminister Bayern
Picea ist ein System für Ein- und Zweifamilienhäuser, das Stromspeicher, Heizungsunterstützung und Wohnraumbelüftung in einem kompakten Produkt vereint. Es optimiert die Nutzung von Photovoltaik so, dass Eigenheime sich über Wasserstoffspeicher komplett mit sauberem Photovoltaik-Strom versorgen können – 365 Tage im Jahr. Pro Haus lassen sich dadurch in Deutschland bis zu drei Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Nach der erfolgreichen Entwicklung und Markteinführung strebt HPS nun den großflächigen Vertrieb von picea an. Die Zollner Elektronik AG sichert dabei mit Ihrer langjährigen Erfahrung und Expertise den Aufbau der entsprechenden Fertigungskapazitäten.
Funktionsprinzip des Speichers
Die an sonnenreichen Tagen mit einer Photovoltaikanlage gewonnene Energie kann entweder sofort verwendet oder in grünen Wasserstoff umgewandelt und gespeichert werden. Der grüne Wasserstoff wird mit dem HPS eigenen integrierten Elektrolyseur nur aus Wasser und Sonnenstrom vom eigenen Dach erzeugt – vollständig CO2-frei. Diese gespeicherte Sonnenenergie ist dann in der sonnenarmen Winterzeit wieder abrufbar. Die Brennstoffzelle verwandelt die in Wasserstoff gespeicherte Energie bei Bedarf wieder in elektrische Energie und Wärme. Auf Basis des eigenen leistungsfähigen Energiemanagements deckt das System den Bedarf eines Einfamilienhauses an elektrischer Energie vollständig ab. 365 Tage im Jahr – auch im Winter. Zusätzlich wird die entstandene Abwärme als Heizwärme dem Haus bereitgestellt und reduziert so die Heizkosten.
„Bei der Industrialisierung war es uns ein großes Anliegen, die Kosten von picea so zu optimieren, dass das umweltfreundliche Speichersystem auch wirtschaftlich eine Alternative zu den gängigen Energieversorgungssystemen darstellt.“
Johann Weber, Vorstandvorsitzender der Zollner Elektronik AG
So können Hausbesitzer in Sachen Energieversorgung Unabhängigkeit erlangen. Auch in der Energiepolitik kann Picea eine Rolle spielen. Denn der Speicher in einer Größenordnung von über 1 MWh pro System kann auch Netzenergie aufnehmen und wieder abgeben. Mit vielen vernetzten picea-Systemen lassen sich dezentral große Speicherkapazitäten und virtuelle Kraftwerke aufbauen, um zukünftige Stromnetze abzusichern. Bestehen aus Wind und Solarenergie Überkapazitäten im Netz, die heute teuer abgeriegelt werden, können die Systeme von HPS und Zollner deutschlandweit Energie aufnehmen und diese zeitversetzt bei einer Unterdeckung durch erneuerbare Energien – wie in der sogenannten Dunkelflaute – wieder abgeben. Damit leisten die Systeme einen Beitrag, um die erneuerbaren Energien grundlastfähig zu machen und die Energiewende voranzutreiben. Die Notwendigkeit des Netzausbaus verringert sich, und somit werden die Kosten der Umstellung auf eine regenerative Energieversorgung reduziert.