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Lubmin: Auch Lhyfe plant Großprojekt am ostdeutschen Wasserstoff-Hub

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Autor: Sophia Jenke

Lubmin ist eine Gemeinde an der Ostsee, die östlich der Stadt Greifswald liegt
© Jan/Pexels
Lubmin

04. Dezember 2023 | Die französische Lhyfe hat den Bau “einer der größten Anlagen für grünen #Wasserstoff in Mecklenburg-Vorpommern” bekanntgegeben. Das Unternehmen will das 800-MW-Projekt an einem strategischen Knotenpunkt des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes in Lubmin bauen. So soll der hier produzierte Wasserstoff künftig auch für die Versorgung des europäischen Hydrogen Backbones zur Verfügung stehen.

Die Anlage will der bretonische Wasserstoffproduzent nach eigenen Angaben auf dem Gelände eines stillgelegten Kernkraftwerks errichten. Das Projekt befinde sich aktuell in der Entwicklungsphase, soll aber bis 2029 umgesetzt werden und dann mit einer Elektrolysekapazität von 800 MW bis zu 330 t grünem Wasserstoff pro Tag produzieren. Derzeit wartet das Vorhaben noch auf notwendige Betriebs- und Baugenehmigungen sowie die finale Investitionsentscheidung.

Der Standort biete den Zugang zu umfangreichen Stromerzeugungskapazitäten aus Offshore-Windparks, von denen einige aber noch nicht gebaut sind. Außerdem profitiere er von einem Anschluss an das Hochspannungsnetz des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz, der bereits ein Umspannwerk in Lubmin betreibt.

Lhyfe will an mehreren Standorten entlang des geplanten europäischen Wasserstoffkernnetzes Produktionsanlagen errichten. Dies soll die Netzeinspeisung des dort produzierten Wasserstoffs erleichtern und Transportkosten senken. Auch die deutschen Unternehmen Apex und HH2E planen in Lubmin derzeit den Bau einer großangelegten Wasserstoffanlage.

“Strategische Bedeutung” von Standort Lubmin

Das Unternehmen hat laut eigenen Angaben in den letzten zwei Jahren eine Elektrolysekapazität von 3,8 GW (Stand Juni 2023) bzw. 37 % seiner gesamten Projektpipeline entwickelt. Darunter befinden sich unter anderem Großprojekte wie in Perl (Saarland) und Delfzijl (Niederlande). In einem Statement unterstrich Luc Graré, Head of Central & Eastern Europe bei Lhyfe, die “strategische Bedeutung” des Standortes, der auch “zukünftigen Generationen” dienen solle:

„Der Einsatz von grünem Wasserstoff in Europa ist ein langfristiges Projekt und Lubmin erfüllt alle Voraussetzungen, um sich dauerhaft als nachhaltiges Zentrum für grünen Wasserstoff zu etablieren.”

Die deutsche Regierung hatte vor Kurzem einen Finanzierungsplan für das nationale Wasserstoffnetz angekündigt. Der Bau dieses Pipelinenetzes sollte mit rund 20 Mrd. € gefördert werden. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtet vom 15. November ist die Finanzierung des 9.700 km langen Netzes indes unklar. Ein Ziel der Regierung ist es, auch Nachbarländer wie Dänemark, die Niederlande, Frankreich, Österreich und Polen anzubinden.

Eine Übersicht weiterer Lhyfe-Projekte finden Sie hier:

 

 

(Quelle: Lhyfe/2023)

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