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Helmholtz-Cluster Wasserstoff HC-H2 feiert Eröffnung im Brainergy Park Jülich

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Autor: Magnus Schwarz

16. September 2022 | Das Helmholtz-Cluster Wasserstoff HC-H2 soll wesentliche Impulse setzen, um das Rheinische Revier zu einer zukunftsweisenden Wasserstoff-Modellregion zu entwickeln. Ein Jahr nach dem Startschuss feierte das vom Forschungszentrum Jülich koordinierte, aktuell größte deutsche Wasserstoff-Infrastruktur-Projekt seine Eröffnung im Brainergy Park Jülich.

Ministerpräsident Hendrik Wüst, die Staatssekretärin im Bundesforschungsministerium Judith Pirscher und die nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerin Ina Brandes erschienen zur Veranstaltung und informierten sich über den aktuellen Stand sowie die nächsten Schritte des Projekts.

Jobmotor im Rheinischen Revier

Das HC-H2 will der Welt zeigen, was die Rolle von Wasserstoff im Energiesystem der Zukunft sein kann: die eines wesentlichen Energieträgers, der so alltäglich ist wie Benzin oder Diesel und als Grundstoff für viele Industrieprodukte die Kopplung zwischen Energieversorgung und Produktion ermöglicht, der aber das Klima kaum belastet. Außerdem soll das Cluster zu einem Jobmotor im Rheinischen Revier werden und da für neue Jobs in einer Energiewirtschaft der Zukunft sorgen, wo aufgrund des Ausstiegs aus der Braunkohleverstromung Arbeitsplätze wegfallen.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das HC-H2 bis 2038 mit einer Summe von 860 Millionen Euro. Das Land Nordrhein-Westfalen steuert weitere 64 Millionen Euro bis 2038 zum HC-H2 bei.

Damit ist das HC-H2 das aktuell größte Strukturwandelprojekt im Rheinischen Revier sowie das größte Einzelvorhaben in Deutschland, das sich mit dem Thema Wasserstoff-Infrastruktur befasst.

Intensive Vernetzung der Wasserstoff-Innovationstreiber

Das Helmholtz-Cluster Wasserstoff wächst kontinuierlich. Ein stark wachsendes Team um den Wasserstoff-Forscher und Gründungsdirektor Professor Peter Wasserscheid treibt derzeit den Aufbau des HC-H2 voran. Bis 2025 soll sich die Zahl der Mitarbeiter:innen auf etwa 400 erhöhen und danach weiter steigen. Den Kern des HC-H2 bildet das 2021 gegründete Institut für nachhaltige Wasserstoffwirtschaft (INW) des Forschungszentrums Jülich, das seinen Sitz außerhalb des Campus des Forschungszentrums im Brainergy Park bezogen hat.

Der nördlich von Jülich im Aufbau begriffene Technologie- und Gewerbepark soll sich zu einem Raum für Unternehmensgründungen, Ansiedlungen und technologische Neuerungen entwickeln und eine intensive Vernetzung der Wasserstoff-Innovationstreiber in der Region ermöglichen.

Wasserstoff-Nutzung einfach, sicher und kostengünstig

Neue Arbeitsplätze für Wissenschaftler:innen und Facharbeiter:innen entstehen in Zukunft nicht nur in Jülich. In Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, weiteren Wissenschaftseinrichtungen und den Kommunen ist der Aufbau und Betrieb großskaliger Demonstratoren an verschiedenen Standorten im Rheinischen Revier geplant: Aktuell werden Projekte in der Städteregion Aachen, den Kreisen Düren und Heinsberg, dem Rheinkreis Neuss, dem Rhein-Erft-Kreis und der Stadt Mönchengladbach vorangetrieben. Der Baubeginn für die erste Anlage ist noch in diesem Jahr geplant. Für Anfang nächsten Jahres ist der Beginn weiterer Projekte vorgesehen.

Die Technologiedemonstration des HC-H2 lebt von der Beteiligung aller relevanten Akteure aus dem Rheinischen Revier. Das BMBF ruft daher dazu auf, innovative Demonstrationsprojekte für Wasserstoff-Technologien in Zusammenarbeit mit dem HC-H2 zu entwickeln und im Rheinischen Revier zu realisieren.

Im Fokus des HC-H2 stehen Technologien, mit denen Wasserstoff möglichst einfach, sicher und kostengünstig transportiert und gespeichert werden kann. In der Regel wird Wasserstoff dazu unter hohem Druck von bis zu 700 bar komprimiert oder bei minus 250 Grad verflüssigt. Genau da setzt das HC-H2 an.

Ziel ist es, in Jülich und im Rheinischen Revier neue Speichermethoden zu demonstrieren, die ohne hohe Drücke oder tiefe Temperaturen funktionieren. Die innovativen Methoden sollen idealerweise mit bereits bestehenden Infrastrukturen wie Pipelines, Tanks oder Transportern kompatibel sein. Dieser Anspruch spiegelt sich auch im Namen des „Helmholtz-Clusters für nachhaltige und infrastrukturkompatible Wasserstoffwirtschaft (HC-H2)“ wider.

 

(Forschungszentrum Jülich/2022)

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