23. Februar 2024 | Das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS in Halle (Saale) und die Hochschule Anhalt haben eine Kooperationsvereinbarung mit dem Korea Institute of Energy Technology (KENTECH) unterzeichnet. Sie soll die bestehende Zusammenarbeit und den Austausch zur Wasserstoff-Forschung intensivieren. Geplant ist eine Vielzahl gemeinsamer Projekte und Workshops.
Das Memorandum of Understanding (MOU) zielt auf eine stärkere Zusammenarbeit im Bereich der Erzeugung von Wasserstoff – insbesondere aus erneuerbaren Quellen – sowie dessen Speicherung und Transport ab. Innerhalb der Fraunhofer Innovation Platform for Hydrogen Energy (FIP-H2ENERGY) arbeite das Fraunhofer IMWS bereits mit KENTECH an der Entwicklung von Technologien entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette zusammen.
Für Prof. Dr. Erica Lilleodden, Leiterin des Fraunhofer IMWS, hebt die nun unterzeichnete Vereinbarung die Zusammenarbeit „auf das nächste Level“. Neben der „langjährigen Kooperation mit Partnern aus Südkorea in der Photovoltaik“ habe man nun eine weitere Partnerschaft im Bereich der Wasserstofftechnologien etabliert. Die neue Vereinbarung demonstriere damit „die Bedeutung von Materialdesign und -diagnostik für zukunftsweisende Werkstoffe im Energiebereich.“
Prof. Dr. Chinho Park, kommissarischer Präsident des KENTECH, unterstrich die Relevanz der Zusammenarbeit für die erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und Südkorea:
„Unsere Forschung ist klar auf die Kommerzialisierung und den Bedarf der Industrie orientiert. Den internationalen Erfahrungsaustausch wollen wir somit auch nutzen, um eine Wachstumsdynamik durch moderne Lösungen für das Energiesystem und die Gesellschaft zu ermöglichen.“
FIP-H2ENERGY@KENTECH
Zusammen mit Kolleg:innen aus Korea forscht das Fraunhofer IMWS seit 2020 zum Import von grünem Wasserstoff. Mit der FIP-H2ENERGY-Plattform am KENTECH-Institut in Naju in Südkorea wurde im September 2022 der Grundstein für die Zusammenarbeit gelegt. Im Rahmen der ersten Laufzeit von fünf Jahren entwickeln das Fraunhofer IMWS und fünf weitere Fraunhofer-Institute mit Wissenschaftlern des KENTECH dabei Technologien entlang der Wasserstoff-Wertschöpfungskette.
Das Fraunhofer IMWS ist in diesem Projekt federführend. Dabei widme es sich primär der Wissensvermittlung in den Bereichen Materialcharakterisierung und Entwicklungen für PEM- Elektrolyse sowie der photovoltaik-getriebenen Wasserstoffproduktion.
Das 2021 gegründete KENTECH mit Schwerpunkt auf angewandten Energiewissenschaften soll in den kommenden Jahren zum führenden Institut für Wasserstoff-Forschung in Südkorea ausgebaut werden. Es beschäftigt sich vor allem mit der Wasserstoffverflüssigung.
Des Weiteren beteiligt sind:
- Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie (ICT)
- Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM)
- Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB)
- Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT)
- Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme (IWES)
Gemeinsam wollen die drei Projektpartner zum Thema Wasserstofflogistik forschen. Im Zentrum stehen dabei verschiede Aspekte der Produktion, der Umwandlung bzw. Verflüssigung, des Transportes und der Nutzung von grünem Wasserstoff.