4. März 2024 | Der französische Wasserstoffproduzent Lhyfe hat Pläne für eine 20-MW-Wasserstoffanlage im nordenglischen Tyneside präsentiert. Es handelt sich um die erste Anlage des Unternehmens in Großbritannien. Sie soll bis zu 8 t grünen Wasserstoff pro Tag produzieren können. Geplant ist, den Bauantrag noch in diesem Frühjahr einzureichen.
Sobald alle Genehmigungen vorliegen, soll die erste Elektrolyseanlage von Lhyfe in Großbritannien auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände Neptune Bank bei Wallsend, North Tyneside, entstehen. Zur Wasserstoffproduktion werde man ausschließlich grünen Strom aus dem Netz verwenden, teilte das Unternehmen am vergangenen Dienstag (27. Februar) mit. Das Unternehmen prüfe auch die Möglichkeit, Strom aus lokalen regenerativen Quellen zu beziehen.
Die auf den Namen „Lhyfe Wallsend“ getaufte Anlage soll regionale Unternehmen beliefern, die den CO2-Ausstoß ihrer Produktions- und Transportprozesse senken wollen. Vorbehaltlich der Baugenehmigung und einer endgültigen Investitionsentscheidung (FID) werde Lhyfe den Bauantrag voraussichtlich noch in diesem Frühjahr beim Stadtrat von North Tyneside einreichen.
Bei der Entwicklung des Standorts kooperiert Lhyfe mit der britischen Firma Shepherd Offshore, die bereits andere Energiestandorte saniert hat. Zudem sei man „mit mehreren energieintensiven Unternehmen“ in der Region im Gespräch, die als Abnehmer fungieren könnten. Mit den täglich acht produzierten Tonnen könne ein Lkw rund 100.000 km fahren, ein Pkw etwa 20 Mal die Erde umrunden oder rund 800.000 km zurücklegen, so das Unternehmen.
Mehrere Wasserstoffanlagen in Europa geplant
Taia Kronberg, Chief Business Officer bei Lhyfe, sagte, dass das Projekt nicht nur dem englischen Nordosten, sondern dem gesamten Vereinigten Königreich helfen werde, seine Netto-Null-Ziele zu erreichen. Die Ankündigung erfolgt 18 Monate nach der Gründung der britischen Tochtergesellschaft von Lhyfe mit Sitz in Newcastle.
Seine erste Anlage betreibt Lhyfe seit Mitte 2021 in der Region Pays de la Loire in Frankreich. Seitdem wurden zwei weitere Standorte in den Regionen Okzitanien und Bretagne im Dezember 2023 eröffnet. Weitere Anlagen in Europa befinden sich derzeit im Bau bzw. Ausbau und in der Erweiterung. In Großbritannien plant das Unternehmen auch den Betrieb von Offshore-Plattformen zur Wasserstoffproduktion. Im norddeutschen Brake setzte Lhyfe Anfang Februar den Spatenstich für eine 10-MW-Anlage.