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Thyssenkrupp Steel vergibt Auftrag für DRI-Versuchsanlage

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Autor: Sophia Jenke

Auftragsvergabe einer DRI-Versuchsanlage mit den Konsortialpartnern thyssenkrupp Steel, TS Elino und dem VDEh-BFI
© Thyssenkrupp Steel Europe AG
wasserstoffbasierte Stahlproduktion

7. März 2024 | Der Dürener Anlagenbauer TS Elino GmbH hat den Auftrag zum Bau einer DRI-Versuchsanlage am Thyssenkrupp Steel-Standort Duisburg erhalten. Das Auftragsvolumen betrage rund 10 Mio. Euro. Zweck der Anlage sei es, einzelne Betriebspunkte der wasserstoffbasierten Roheisenproduktion zu optimieren. Ende 2026 will der Stahlhersteller eine größere DRI-Anlage der SMS Group in Betrieb nehmen, um mit Hilfe von grünem Wasserstoff jährlich bis zu 2,5 Mio. t direktreduziertes Eisen (DRI) zu produzieren.

Mit der DRI-Versuchsanlage wollen die Projektbeteiligten weitere Erkenntnisse zur wasserstoffbasierten Roheisenproduktion gewinnen, so der Stahlproduzent am Donnerstag (7. März). So soll etwa die Einbindung der Versuchsanlage in den Prozessverbund eines Hüttenwerks simuliert werden. Damit leiste die Versuchsanlage einen wichtigen Beitrag zur industriellen Umsetzung der wasserstoffbasierten Direktreduktion.

Erste Versuchskampagnen seien für Anfang 2026 geplant. Neben genaueren Daten zur CO2-Ersparnis, Produktqualität und Anlagenperformance erhofft sich Thyssenkrupp auch Erkenntnisse zu Anlagenhandling und -sicherheit.

Begleitet werden die Versuche durch Simulationen und Sonderuntersuchungen an Reduktionsanlagen im Technikum des VDEh-Betriebsforschungsinstituts (BFI) in Düsseldorf. Dadurch sei eine Forschung in verschiedenen Maßstäben (Technikumsanlage, Direktreduktions-Versuchsanlage, industrielle Anlage) möglich.

Untersuchung verschiedener DRI-Verfahren

Die geplante Anlage soll eine Höhe von etwa 40 m haben. Um verschiedene DRI-Verfahren abbilden zu können, sei „höchste Flexibilität für die Forschung“ geboten. Die Versuchsanlage soll eine Kapazität von 100 kg/h direktreduziertem Eisen haben und an die Infrastruktur des nahegelegenen Carbon2Chem-Technikums angebunden werden.

Die DRI-Anlage ermögliche den Einsatz unterschiedlicher Reduktionsgase. So könne man neben Wasserstoff auch Erdgas und Mischgase, die bei der Stahlherstellung anfallen, verwenden. Außerdem sei die Versuchsanlage nicht an ein bestimmtes Verfahren zur Direktreduktion gebunden. Dadurch bestehe die Möglichkeit, die Anlage mit verschiedenen Einsatzmaterialien wie Pellets, Stückerz und Kreislaufstoffen zu betreiben.

Die Versuchsanlage ist Teil des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten „Reallabore der Energiewende“-Projekts H2Stahl. Den Auftrag für eine größere DRI-Anlage hatte der Stahlproduzent vor rund einem Jahr an die SMS Group vergeben. Sie soll Ende 2026 in den Regelbetrieb gehen und dann 2,5 Mio. t direktreduziertes Eisen pro Jahr erzeugen. Mitte Februar hatte Thyssenkrupp die Zulassung zum vorzeitigen Baubeginn erhalten, kurz darauf schloss der Konzern ein Power Purchase Agreement mit RWE zur Stromversorgung der Anlage ab.

 

(Quelle: Thyssenkrupp Steel Europe AG/2024)

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