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Hamburger Flughafen und Christchurch International Airport erarbeiten Infrastruktur für Wasserstoff-Einsatz

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Autor: Magnus Schwarz

27. Oktober 2022 | Hamburg Airport und der neuseeländische Flughafen Christchurch verfolgen ihre Klimaziele künftig gemeinsam. So möchten sie aktiv auf das Klimaziel Net Zero hinarbeiten, ein Fokus liegt dabei auf der Nutzung von grünem Wasserstoff. Bis Ende 2035 möchte Hamburg Airport gänzlich auf den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid verzichten und eine eigene Wasserstoff-Infrastruktur entwickeln.

Hamburg Airport und der Christchurch International Airport haben eine besondere geografische Verbindung: Mit rund 18.500 Kilometern Entfernung zueinander befinden sie sich genau auf der gegenüberliegenden Seite der Erdkugel. In ihrem Wirkungskreis haben die Flughäfen eine Vorreiterrolle im Umweltschutz eingenommen. Hamburg Airport wirtschaftet seit Ende 2021 als erster großer Flughafen in Deutschland CO2-neutral und schärft seit mehr als 20 Jahren branchenweit das Bewusstsein für grüne Alternativen.

Ende 2020 wurde Christchurch als weltweit führend bei der Dekarbonisierung von Flughäfen anerkannt, als er als erster Flughafen der Welt den Airport Carbon Accreditation Level 4 erreichte. Der Flughafen bemüht sich um die weitere Verringerung der Emissionen – basierend auf den wissenschaftlich fundierten Zielen, die daran ausgerichtet sind, den durch den Klimawandel hervorgerufenen globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen.

18.500 Kilometer entfernt – aber mit gemeinsamen Klimazielen

Mit der Kooperation bündeln beide Flughäfen nun ihr langjähriges Wissen und streben gemeinsam das Ziel an, gänzlich auf den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid zu verzichten und in ihrem Land eine Vorreiterrolle für eine Netto-Null-Luftfahrt einzunehmen. Beide Partner wollen den zukünftigen Einsatz von grünem Wasserstoff als emissionsfreien Energieträger in der Luftfahrt aktiv vorbereiten, fördern und Synergieeffekte nutzen.

Dabei geht es sowohl um H2-betriebene Fahrzeuge am Boden als auch wasserstoffbasierte Flugzeug-Antriebe, um eine nachhaltige Zukunft der Luftfahrt zu ermöglichen. Beim Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur stehen die Flughäfen vor der Herausforderung, geeignete technische Speichermöglichkeiten zu entwickeln – unter anderem für tiefkalt verflüssigten Wasserstoff, dessen Einsatz in der Luftfahrt bis 2035 möglich erscheint. In diesem Zusammenhang wird auch die Verwendung von grünem Wasserstoff für Kleinflugzeuge zu untersuchen sein.

„Wir stehen zu unserer Verantwortung: Der nachhaltige Flughafenbetrieb mit erneuerbaren Energien ist ein Baustein für Klimaschutz im Luftverkehr – diesen Weg werden wir konsequent weitergehen. Stichworte sind Windkraft, Solarenergie, grüner Wasserstoff. Welche Lösungen für Flughäfen und ihre jeweiligen Standorte geeignet sind, muss individuell untersucht und vorbereitet werden.

 

Umso mehr freuen wir uns, dass wir mit dem Christchurch International Airport einen erfahrenen Partner gewonnen haben. Auf internationaler Ebene können wir unser Know-how bündeln, um auf einen CO2-freien Flughafenbetrieb und eine Zukunft mit nachhaltig betriebenen Flugzeugen hinzuarbeiten“, sagt Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburg Airport.

Planung firmeneigener Energieparks

Gemeinsam sollen zudem technische und betriebliche Lösungen identifiziert werden, mit denen CO2-Emissionen weiter eingespart werden können. Ein hohes Potenzial sehen beide Flughäfen unter anderem in firmeneigenen Energieparks. Der Flughafen Christchurch setzt dabei auf Photovoltaik in seinem 400 Hektar großen Energiepark Kōwhai Park, der im vergangenen Dezember offiziell angekündigt wurde und auf dem besten Weg ist, der größte Solarenergiepark Neuseelands zu werden. Hamburg Airport sieht Chancen in der Nutzung von regenerativer Windkraft, unter anderem zur Herstellung von grünem Wasserstoff in der Region.

Schon bevor sich Hamburg Airport und Christchurch International Airport entschieden haben, eine formale Partnerschaft zu schließen, tauschten sie sich über ihre Umweltaktivitäten aus. Vernetzt wurden sie dabei vom deutsch-neuseeländischen Zentrum für grünen Wasserstoff, Forschung, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit mit Sitz an der Universität Otago Neuseeland.

Entwickelt wurde es unter Co-Leitung von Dr. Paul Jerabek (Institut für Wasserstofftechnologie, Helmholtz-Zentrum Hereon Hamburg, Deutschland) und Prof. Sally Brooker (University of Otago, Dunedin, Neuseeland).

Zur Kooperationsschließung von Hamburg Airport und Christchurch International Airport sagt Prof. Sally Brooker: „Wir freuen uns darauf, die rasche Entwicklung der Null-Emissions-Ambitionen beider Airports, insbesondere im Hinblick auf grünen Wasserstoff, weiterhin zu unterstützen und zu erleichtern.“#

 

(Flughafen Hamburg/2022)

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