Die Bundesregierung hat im Rahmen ihres Klimapakets die Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) beschlossen. Ziel ist eine gemeinsame Regulierung und Finanzierung von Erdgas- und Wasserstoffinfrastruktur.
Inga Posch, Geschäftsführerin FNB Gas
„Es ist gut, dass mit der Verabschiedung der EnWG Novelle nun die rechtlichen Grundlagen für den Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur aus dem bestehenden Gasnetz heraus gelegt wurden. Die Fernleitungsnetzbetreiber begrüßen ausdrücklich, dass mit dem Entschließungsantrag des Bundestages und den Anpassungen im Gesetzestext, die Perspektive einer einheitlichen Regulierung von Gas- und Wasserstoffinfrastruktur im EnWG fest verankert wurde. Gasnetz und Wasserstoffnetz sind eine Einheit und sollten daher sowohl regulatorisch als auch netzplanerisch als solche betrachtet werden.
Nur mit dieser Perspektive können wir die Infrastruktur volkswirtschaftlich sinnvoll von Erdgas auf Wasserstoff umstellen und den Transformationsprozess zum Erfolg führen. Und nur dann besteht die Chance, die Klimaziele sowohl in der Industrie als auch im Wärmemarkt zu erreichen.“
DVGW-Präsident Michael Riechel
„Das Parlament hat mit seiner Entscheidung zur Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) und der damit verbundenen gemeinsamen Regulierung und Finanzierung von Wasserstoff- und Gasnetzen einen großen Knoten durchschlagen. Dieser Beschluss wird entscheidend dazu beitragen, die Transformation der wichtigsten Energieinfrastruktur Deutschlands hin zur Klimaneutralität zu beschleunigen und für die Gaskunden bzw. Netznutzer kostenoptimal zu gestalten.
Wasserstoff als Energieträger und die Nutzung der vorhandenen Gasinfrastruktur sind wesentliche Voraussetzungen, eine klimaneutrale Energieversorgung in Deutschland zu gewährleisten. Das Gasnetz mit einer Gesamtlänge von rund 500.000 Kilometern – bestehend aus Hochdruck- und Verteilnetzen – muss mittelfristig in der Lage sein, klimaneutrale Gase in großem Umfang zu transportieren und zu verteilen. Schon heute sind weite Teile „H2-ready“, eine Beimischung von Wasserstoff ist also problemlos möglich.
Die Benennung des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) in der Parlamentsentscheidung als Regelsetzer nun auch für Wasserstoff ist für uns Würdigung und Auftrag zugleich. Mit dem technisch-wissenschaftlichen Knowhow der im DVGW aktiven Expertinnen und Experten und der anerkannten Forschungskompetenz werden wir an entscheidender Stelle dazu beitragen, den Anspruch des EnWG an die Versorgung der Allgemeinheit auf Sicherheit, Verbraucherfreundlichkeit, Effizienz, Umweltverträglichkeit und Leitungsgebundenheit zu erfüllen.“
Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung:
„Mit der Verabschiedung der EnWG-Novelle wurde an zahlreichen kleineren energiepolitischen Stellschrauben gedreht, von denen viele zu Verbesserungen in ihrem jeweiligen Bereich führen. Zusätzlich hätten in das Gesetzespaket wichtige Reformen zum Erreichen der Klimaziele gepackt werden können. Diese Chance hat die Bundesregierung für die auslaufende Legislaturperiode aber leider verpasst.