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BDEW veröffentlicht Papier zum Wasserstoff-Hochlauf

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Autor: Magnus Schwarz

19. Mai 2022 | Nicht nur für das Erreichen der Klimaziele, sondern auch, um unabhängig von russischen Gasimporten zu werden, ist ein schneller und erfolgreicher Hochlauf von Wasserstoff unverzichtbar. Mit Blick auf die Überarbeitung der Nationalen Wasserstoffstrategie, das angekündigte „Sommerpaket“ der Bundesregierung sowie die aktuellen europäischen Gesetzgebungsprozesse schlägt der BDEW daher 14 konkrete Maßnahmen vor. Sie tragen aus Sicht des BDEW dazu bei, dass innerhalb der nächsten fünf Jahre Wasserstoff tatsächlich verfügbar gemacht werden kann.

„Sowohl für die Sicherstellung der Versorgungssicherheit als auch für die Erreichung der angehobenen Klimaziele ist jetzt ein mutiger Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft nötig. Eine künstliche Verknappung realisierbarer Wasserstoffmengen durch zu rigide Vorgaben ist für das Erreichen beider Ziele und auch mit Blick auf die Entwicklung marktfähiger Preise nicht sinnvoll“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

 

Einführung eines “Wasserstoffhochlaufgesetzes”

Es komme nun darauf an, eine Dynamik in Gang zu setzen, die die Transformation der Gaswirtschaft beschleunigt und den schnellen Hochlauf eines wettbewerblichen Wasserstoffmarktes in Deutschland und Europa ermöglicht:

„Um den Wasserstoffhochlauf zu einem Erfolg zu machen, brauchen wir dringend bessere Rahmenbedingungen und eine intensivere Förderung für die Wasserstofferzeugung sowie den Aus- und Umbau der notwendigen Infrastruktur. Planungs- und Genehmigungsverfahren müssen vereinfacht, Hemmnisse für die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien abgebaut werden. Für die Etablierung von Wasserstoff als Energieträger sollte zudem immer die Nutzung in allen Sektoren im Blick behalten und der Aufbau von Importquellen außerhalb der Europäische Union unterstützt werden.“

Die im BDEW-Papier beschriebenen Maßnahmen setzen an verschiedenen Stellen der bestehenden Gesetzgebung an. Aus Sicht des des Verbandes ist es daher sinnvoll, die notwendigen Änderungen der einzelnen Gesetze in einem „Wasserstoffhochlaufgesetz“ zusammenzufassen, um die verschiedenen Herausforderungen gebündelt und aufeinander abgestimmt anzugehen. Zur Überprüfung der Wirksamkeit der Maßnahmen seien Zwischenziele sinnvoll, verbunden mit der Verpflichtung einer Überprüfung und bei Bedarf einer Anpassung der gesetzlichen Regelungen.

 

Die BDEW-Forderungen im Überblick

(1) Erzeugung und Nachfrage nach Wasserstoff durch ein wettbewerblich angelegtes Förderkonzept finanziell unterstützen(3) Planungs- und Genehmigungsverfahren vereinfachen und beschleunigen.

(2) Europäisch zügig praxisgerechte Definitionen von Wasserstoff festschreiben.

(3) Planungs- und Genehmigungsverfahren vereinfachen und beschleunigen.

(4) Erzeugung aus Offshore-Windenergie in Kombination mit Wasserstofferzeugung stärken.

(5) H2-Readiness in der Strom- und Wärmeerzeugung definieren und H2-Ready-Gaskraftwerke als Garant für Versorgungssicherheit (Strom/Wärme) etablieren.

(6) Zeitnah H2-Readiness und Nutzung von Wasserstoff förderseitig im KWKG verankern.

(7) Gebäudeenergiegesetz: Wasserstoff als Energieträger aufnehmen auf das EE-Ziel anrechnen lassen.

(8) Das EU-Wasserstoff- und Gasmarkt-Dekarbonisierungspaket nutzen, um die Transformation der Gasinfrastruktur als Basis für Wasserstoffinfrastruktur zu ermöglichen.

(9) Ertüchtigung der Gasinfrastruktur für Wasserstoff ab sofort ermöglichen.

(10) Investitionssicherheit für Infrastrukturbetreiber und -kunden stärken.

(11) Verpflichtung zur Kooperation von Wasserstoffnetzbetreibern untereinander gesetzlich verankern.

(12) Entwicklung und angemessenen Vergütung von unterirdischen Wasserstoffspeicherkapazitäten gewährleisten.

(13) Die Finanzierung von Importprojekten flankieren.

(14) Importinfrastrukturen für Lieferungen aus außereuropäischen Ländern aufbauen.

 

Das vollständige Papier „14 Maßnahmen für einen schnellen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft“ finden Sie hier.

 

(BDEW/2022)

 

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