13. März 2024 | Uniper Energy Storage zieht ein positives Fazit aus der ersten Projektphase von HyStorage. Gestern (12.3.) präsentierte der Gasspeicherbetreiber an der Speicherstation Bierwang im südbayrischen Unterreit die Zwischenergebnisse seines Forschungsprojekts zur Eignung von Porenspeichern für die Wasserstoffspeicherung. Mit dabei war der bayrische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, demzufolge HyStorage für die Wasserstoffspeicherung in Bayern „entscheidend“ sei.
In HyStorage testet Unipers Gasspeicher-Tochter Uniper Energy Storage gemeinsam mit den Unternehmen OGE, RAG Austria, SEFE Securing Energy for Europe und Nafta Speicher inwieweit auch Erdgas-Porenspeicher für die Einlagerung von Wasserstoff geeignet sind. Als Versuchsfeld dient eine ehemalige Erdgaslagerstätte. Die Ingenieure der Projektgruppe pressen den Wasserstoff hier noch nicht in Reinform ein, sondern als Beimischung zu konventionellem Erdgas. Den Wasserstoffanteil wollen sie bis 2025 von 5 über 10 auf 25 % erhöhen. Nach einer mehrmonatigen Standzeit wird die Gasmischung wieder ausgespeichert und analysiert.
Die erste Betriebsphase mit 5 %-Beimischung hatte das Team Ende Januar abgeschlossen. Sie sollte in Erfahrung bringen, ob die technischen Einrichtungen grundsätzlich für die Wasserstoffspeicherung geeignet sind. In den letzten Wochen seien die Daten intensiv ausgewertet worden.
Das Ergebnis: Während der 7-tägigen Entnahmephase konnten fast 90 % des zuvor injizierten Wasserstoffs zurückgewonnen werden. Die Performance der Lagerstätte sei zuvor mit einer „sehr homogenen Wasserstoffverteilung“ innerhalb des Speichers konstant geblieben. Weiterhin wiesen die getesteten Materialien keinen Einfluss von Wasserstoffkorrosion auf, so Uniper in einer Pressemitteilung. In den kommenden Projektphasen wollen die Partner untersuchen, ob die ersten Ergebnisse auch für höher Wasserstoffkonzentrationen gelten. Abhängig von der weiteren Auswertung soll die zweite Betriebsphase noch in diesem Jahr erfolgen.
Erste Ergebnisse „stimmen insgesamt optimistisch“
„Die ersten vorläufigen Ergebnisse stimmen insgesamt optimistisch“, kommentierte Doug Waters, Geschäftsführer von Uniper Energy Storage. Für eine abschließende Einstufung der süddeutschen porösen Gesteinsformationen für die reine Wasserstoffspeicherung sei es aber noch zu früh. Generell seien die Untertagespeicher in Bayern aufgrund ihrer großen Volumina und hohen Ein- und Ausspeicherleistungen „von hoher Bedeutung für die Erdgasversorgungssicherheit in den kommenden Jahren und langfristig für den Übergang zur saisonalen Wasserstoffspeicherung“, so Waters.
Unipers COO Holger Kreetz erklärte, dass HyStorage als Teil der „Greener Gases“-Strategie von Uniper der „Vorbereitung kommerzieller Speicherprojekte“ diene. Die bayerischen Porenspeicher hätten dabei ein „enormes Potenzial für die Flexibilität des entstehenden Wasserstoffmarktes“. Indes bedürfe es für ihre Umstellung eines regulatorischen Rahmens, der „Anreize für frühe Investitionen“ schafft: „Die Grundsätze von Differenzverträgen sollten angewandt werden, um die Ziele auf kosteneffiziente und effektive Weise zu erreichen.“
Das Besondere an HyStorage: Bislang setzen Speicherbetreiber für die untertägige Wasserstoffspeicherung vor allem auf künstliche Salzkavernen. Die Verwendung poröser Gesteinsformationen ist relativ selten; Mitte Januar hatte die ebenfalls an HyStorage beteiligte RAG Austria ein ähnliches Projekt gestartet.
Aiwanger: „Für Bayern wichtiges Forschungsprojekt“
Der bei dem Termin anwesende Bayerische Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Hubert Aiwanger
„Es freut mich, dass die Versuche bisher gut verlaufen sind. Das Kooperationsprojekt HyStorage ist entscheidend, um das Thema Wasserstoffspeicherung in Bayern voranzutreiben. Wasserstoffspeicher können in Kombination mit H2-Kraftwerken ein entscheidender Baustein für eine versorgungssichere und stabile erneuerbare Energiewirtschaft werden.
Für Bayern ist es ein wichtiges Forschungsprojekt. Der Freistaat verfügt ausschließlich über Erdgas-Porenspeicher. HyStorage ist ein gutes Beispiel, wie die Tauglichkeit eines Porenspeichers auf H2-Speicherung untersucht wird, um sich auf die Transformation von Erdgas zu Wasserstoff vorzubereiten und im Vorfeld die notwendigen Erkenntnisse zu sammeln.“
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(Quelle: Uniper Energy Storage/2024)